Presserelevantes Ereignis am 10./11.01.2023 im Zuständigkeitsbereich der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld
Seltsame - aber letztendlich harmlose Rauchentwicklung von der Ladefläche eines geparkten Sattelkippers auf der Rastanlage Berfa an der Bundesautobahn 5
Örtlichkeit:
Bundesautobahn 5, Gemarkung Alsfeld, Betriebskilometer 386,750, Rastanlage Berfa
Am Dienstag, den 10.01. gegen 23:00 Uhr stellte eine Streife der Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld im Rahmen einer Streifenfahrt auf der Rastanlage Berfa eine zunächst seltsame und nicht erklärbare Rauchentwicklung von der Ladefläche eines geparkten Sattelkippers aus dem Landkreis Hildesheim fest.
Der Sattelkipper mit Kastenmulde war abgestellt auf einem Stellplatz im Bereich der Lkw-Parkfläche.
Aufgrund der unklaren Rauchentwicklung entschied sich die Streife im Rahmen der Gefahrenabwehr den schlafenden Lkw-Fahrer umgehend zu wecken.
Durch den 50jährigen polnischen Fahrzeugführer wurden der Streife unverzüglich die Ladungspapiere ausgehändigt.
Zeitgleich erfolgte über die Rettungsleitstelle des Vogelsbergkreises die Alarmierung der freiwilligen Feuerwehr Alsfeld.
Anhand der Transportdokumente konnte festgestellt werden, dass es sich bei der Ladung um 26 Tonnen Sphäroguss-Späne handelte.
Dabei handelt es sich um Metallspäne, die als Abfallprodukt bei unterschiedlichsten Zerspanungsverfahren (Drehen/Fräsen) in der metallbearbeitenden Industrie anfallen.
Im vorliegenden Fall sollten die Metallspäne von einem Unternehmen aus dem Raum Hannover zum Zeck des Recyclings nach Kaiserslautern transportiert werden.
Aufgrund der gesetzlich festgelegten Lenk-und Ruhezeiten im Güterverkehr entschied sich der polnische Fahrzeugführer auf seiner Fahrtstrecke die Rastanlage Berfa anzufahren, um dort seine tägliche Ruhezeit zu verrichten.
Nachdem er sein Fahrzeug abgestellt hatte, legte er sich im Führerhaus schlafen, ohne das es zu diesem Zeitpunkt zu Auffälligkeiten an dem Sattelkipper oder der Ladung kam.
Durch die freiwillige Feuerwehr Alsfeld wurde die Ladung hinsichtlich der Rauchentwicklung eingehend untersucht.
Dabei konnte als Ursache festgestellt werden, dass es aufgrund diverser Anhaftungen von Kühl- und Schmiermitteln an den Metallspänen zu einem Oxidationsprozess gekommen war.
Begünstigt wurde dieser Prozess durch die vorherrschende Wetterlage mit hoher Luftfeuchtigkeit.
Durch diesen Oxidationsprozess kam es zu der sichtbaren Rauchentwicklung überhalb des Sattelkippers.
Eine mögliche Selbstentzündung der Ladung oder die Entstehung eines Fahrzeugbrands war nach Angaben der Feuerwehr, aufgrund des Oxidationsprozesses, ausgeschlossen.
Eine Gefahr bzw. Gefährdung durch die Rauchentwicklung oder die Rauchschwaden bestand für die Verkehrsteilnehmer der Rastanlage Berfa und die Rettungskräfte zu keinem Zeitpunkt.
Es kam durch diesen Prozess zu keinerlei Sachschaden an dem Muldekipper.
In Begleitung der Feuerwehr und der Polizei wurde der Muldenkipper nach Abschluss der Untersuchungen nach Alsfeld ins Gewerbegebiet "Ost" eskortiert.
Dort wurde zuvor eine Freifläche als Abstellraum lokalisiert, auf welcher eine weitere Störung für Außenstehende auszuschließen war.
Gefertigt: Polizeipräsidium Osthessen, Polizeiautobahnstation Bad Hersfeld, Schulze, PHK
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