Verfolgungsfahrt: Junger Mann aus Castrop-Rauxel schöpft Strafgesetzbuch aus
Lfd. Nr.: 0144
Nicht ein Delikt, nicht zwei, sondern gleich fünf Straftaten konnte ein Autofahrer in der Nacht zu heute (9. Februar) auf seinem Konto verbuchen. Nach einer waghalsigen Verfolgungsfahrt, einem Umziehtrick und einer fast gelungenen Flucht endete diese mit seiner Festnahme am Vahleweg in Dortmund-Aplerbeck.
Seinen Anfang nahm die Geschichte gegen kurz nach 2 Uhr.
Kontrolliert werden sollte ein grauer Audi A 6, der auf dem Westfalendamm/Ruhrallee in Fahrtrichtung Unna unterwegs war. Den Anhaltezeichen "Bitte Folgen" kam das mit einem Mann besetzte Fahrzeug zunächst auch nach.
An der Kreuzung Westfalendamm/Semerteichstraße hatte der Fahrer scheinbar andere Pläne, sodass sich die Wege trennten.
Während das Streifenteam nach rechts zum beabsichtigten Kontrollort abbog, verzögerte der Anzuhaltende und setzte seine Fahrt in Richtung Unna fort.
Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf.
Mit mehr als 120 km/h bei erlaubten 50 und unter Missachtung von Ampeln vergrößerte sich der Abstand auf mehrere hundert Meter. Unbeteiligte Verkehrsteilnehmende wurden überholt.
Besonders tückisch: Der Fahrer schaltete hierbei mehrfach sein Fahrtlicht aus. Ein Umstand, der nicht nur für ihn, sondern auch für alle anderen unter Umständen lebensgefährlich sein kann.
An der Ausfahrt zur Stadtkrone-Ost verließ der Flüchtende den Westfalendamm und fuhr über die Freie-Vogel-Straße in Richtung Marsbruchstraße.
Auch hier blieb er seiner rasanten Fahrweise treu. Von der Marsbruchstraße bog er in den Vahleweg, stellte das Fahrzeug ab und flüchtete zu Fuß über das LWL-Gelände. Worten wie "Stehen bleiben, Polizei" schenkte er keine Aufmerksamkeit.
Mit weiteren Unterstützungskräften am Boden, aber auch in der Luft wurde das Gelände mit einem Diensthund abgesucht - ohne Erfolg.
Den entscheidenden Hinweis lieferte ein Zeuge, der die Beamten auf einen unbeleuchteten Pkw hinwies, der offenbar ebenfalls in den Vahleweg eingebogen war. Zeitgleich mit der Einfahrt sei eine Person aus einem Gebüsch gesprungen.
Sofort suchten Einsatzkräfte den beschriebenen Ort auf, entdeckten das Fahrzeug und kontrollierten die beiden Insassen.
Nach kurzen Zweifeln - der Flüchtende hatte sich offenbar umgezogen - nahmen die Polizisten den 19-Jährigen aus Castrop-Rauxel vorläufig fest. Hinter dem Fahrersitz entdeckten die Beamten nämlich die Kleidungsstücke, die er zuvor auf seiner Flucht getragen hatte und stellten diese sicher.
Bei seiner Überprüfung wurde bekannt, dass der 19-Jährige nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist und unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand.
Ein Arzt entnahm ihm anschließend eine Blutprobe. Wäre dies nicht schon Grund genug für eine Flucht gewesen, entdeckten die Einsatzkräfte weitere Betäubungsmittel in dem Audi und stellten diese sicher. Ebenso den Wagen selbst.
Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wurde der Mann aus Castrop-Rauxel entlassen. Strafverfahren wegen des Verdachts des verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Fahren unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln, Kennzeichenmissbrauch sowie dem Besitz von Betäubungsmitteln sind eingeleitet.
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