Fernfahrerstammtisch informiert über Alkohol, Drogen und Medikamente im Straßenverkehr
Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen und die Nase voll. Die Erkältung kündigt sich an, aber man muss trotzdem ans Steuer? Bluthochdruck oder Diabetes, aber man will trotzdem fahren? Jeder hat schon einmal Medikamente eingenommen. Aber kann man dann noch sicher ein Fahrzeug führen? Wann sollte man lieber kein Fahrzeug im Verkehr führen und wann ist man abhängig von Medikamenten?
Diese Fragen behandelte der 195. Fernfahrerstammtisch der Polizeidirektion Lüneburg am vergangenen Mittwochabend an der Rastanlage Ostetal (Süd), direkt an der BAB 1.
Als Referent konnte Polizeioberkommissar Plümpe von der Autobahnpolizei Sittensen gewonnen werden. Dieser kann auf eine 10-Jährige Autobahntätigkeit zurückblicken und so durch die vielen Einsätze aus seinem umfangreichen Erfahrungsschatz zum Thema berichten.
Einleitend erklärte POK Plümpe den 23 Teilnehmern wie die Rechtslage aussieht und dass man sowohl eine Ordnungswidrigkeit als auch eine Straftat begehen kann, wenn man unter dem Einfluss berauschender Mittel wie Alkohol oder Drogen fährt. Hierbei gab es den eindringlichen Hinweis, dass jeder Fahrzeugführer selbst verantwortlich ist, ob er nach der Einnahme von Medikamenten noch in der Lage ist ein Fahrzeug sicher zu führen. Denn sonst begeht man eine Straftat.
Hier brannten den aufmerksamen Zuhörern die ersten Fragen unter den Nägeln: Wie sieht das mit verschriebenem Morphin aus? Gibt es die 0,8 Promille Grenze noch? Polizeioberkommissar Plümpe konnte aber alle Fragen zufriedenstellend beantworten.
Polizeioberkommissar Plümpe stellte noch einige interessante Fakten über Alkohol vor und erläuterte kurz, was eigentlich Drogen sind.
Anschließend staunten die Zuhörer darüber, dass es insgesamt etwa 24.000 Medikamente in 87 Hauptgruppen auf dem Markt gibt. Medikamente stellen sowohl Fluch als auch Segen dar. Auf der einen Seite können Medikamente die Fahrtauglichkeit wiederherstellen. Eine Teilnahme am Straßenverkehr ist dadurch für Patienten mit bestimmten Erkrankungen wieder möglich. Auf der anderen Seite können Nebenwirkungen von Medikamenten oder falsch eingenommene Medikamente für eine Fahruntüchtigkeit sorgen, da die Fahrsicherheit erheblich eingeschränkt wird.
POK Plümpe klärte die Teilnehmer darüber auf, dass sich während der Einstell- oder Umstellphase einer medikamentösen Behandlung eine Leistungseinbuße ergeben kann, die einer Alkoholisierung von mehr als 0,5 Promille entspricht.
Die aufmerksamen Teilnehmer wurden über die Auswirkungen auf den Führerschein beim Fahren unter dem Einfluss von Medikamenten aufgeklärt. So kann, je nach Verstoß, die Fahrerlaubnis entzogen werden, ein Fahrverbot erteilt werden oder auch eine MPU erforderlich werden.
Abschließend ließ Polizeioberkommissar Plümpe die Zuhörer an seinem persönlichen Erfahrungsschatz teilhaben und berichtete über zahlreiche Beispiele mit Medikamenten-, Alkohol- oder Drogenbeeinflussung. Hier war eindrucksvoll zu hören, wie stark sich eine Medikamenteneinnahme auf die Fahrweise auswirken kann.
Viele Fragen und Diskussionen während des Vortrages zeigten dem Moderatorenteam des Fernfahrerstammtisches, dass dieses Thema sehr positiv angenommen wurde. Es konnten alle Fragen zufriedenstellend beantwortet werden, so dass dieser Fernfahrerstammtisch wieder einmal alle Teilnehmer glücklich (und nüchtern) nach Hause fahren ließ.
Der nächste Fernfahrerstammtisch findet am 01.04.2023, mit dem Thema "Ladungsdiebstahl und Planeschlitzer" wieder an der Rastanlage Ostetal in Fahrtrichtung Hamburg, statt.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Rotenburg
ESD BAB Sittensen
POK Alexander Plümpe
Telefon: 04282/594 14 0
E-Mail: fernfahrerstammtisch@pd-lg.polizei.niedersachsen.de