Bundespolizeidirektion München: Mutmaßliche Schleuserin muss in Untersuchungshaft / Rosenheimer Bundespolizei nimmt Belgierin bei Grenzkontrollen fest
Die Bundespolizei beschuldigt eine Belgierin, vier Ägypter eingeschleust zu haben. Die Frau wurde am Dienstagnachmittag (18. April) auf richterliche Anordnung hin in eine Haftanstalt eingeliefert. Nur einige Stunden zuvor haben Bundespolizisten die 32-Jährige auf der A93 festgenommen.
Die Frau händigte den Beamten im Rahmen der Grenzkontrollen auf Höhe Kiefersfelden einem belgischen Ausweis aus. Ihre vier Begleiter hatten hingegen keine Papiere für den beabsichtigten Aufenthalt in der Bundesrepublik dabei. Eigenen Angaben zufolge wollten die ägyptischen Staatsangehörigen im Alter zwischen 22 und 27 Jahren in Deutschland arbeiten und Geld verdienen. Zuvor hätten sie sich in Italien aufgehalten, wo sie ersten Erkenntnissen zufolge bereits registriert worden waren. Für die vorausgegangenen Schleusungsetappen, einschließlich der lebensgefährlichen Bootsüberfahrt über das Mittelmeer, hätten Hintermänner mehrere tausend Euro verlangt. Die belgische Fahrzeugführerin sollte für den letzten Beförderungsabschnitt von jedem der vier Ägypter nach Ankunft in Deutschland nochmals 500 Euro pro Person erhalten.
Die Kontrollbeamten fanden bei der Durchsuchung der mutmaßlichen Schleuserin rund 600 Euro. Geld, Smartphone und Auto wurden sichergestellt. Das Traunsteiner Amtsgericht entsprach dem Antrag der Staatsanwaltschaft und ordnete ihre Untersuchungshaft an. Sie wurde in die Justizvollzugsanstalt Aichach gebracht. Ihren vier ägyptischen Begleitern verweigerte die Rosenheimer Bundespolizei die Einreise. Sie wurden, nachdem sie jeweils wegen eines illegalen Einreiseversuchs angezeigt worden waren, zurückgewiesen und der österreichischen Polizei überstellt.
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