Kriminalprävention gegen Schockanrufe – Erneut eine vollendete Tat
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(mb) Telefonbetrüger sind weiter massiv aktiv. Täglich gehen bei der Polizei mehrere Meldungen von Betroffenen ein. Aus der letzten Woche wurde jetzt der Fall eines Schockanrufs bekannt, bei dem ein Opfer im Kreis Paderborn 30.000 Euro in bar an einen Täter übergeben hat.
Das Paderborner Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz hat seine Aktivitäten zur Verhinderung von Betrugsfällen deutlich verstärkt. Vorträge und Informationsveranstaltungen vor Seniorengruppen sind stark gefragt. Viele Institutionen im Kreis Paderborn unterstützen die Kampagne "Geschockt am Telefon? Auflegen!" der Paderborner Polizei und organisieren Präventions-Veranstaltungen.
Kriminalhauptkommissar Randolf Latusek hält derzeit mindestens zwei Vorträge pro Woche - Tendenz steigend - wie am Dienstag im Liborius-Forum in Paderborn oder am Donnerstag bei der Feuerwehr in Ostenland. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten dabei viele wertvolle Tipps, wie sie Betrüger nicht nur am Telefon sondern beispielsweise an der Haustür erkennen und vor allem, wie sie sich schützen können.
In dem aktuell angezeigten Fall aus der letzten Woche war eine Seniorin von einer angeblichen Polizistin angerufen worden, die angab, die Tochter der Seniorin habe ein Kind angefahren. Der Telefonhörer wurde an eine weinende Frau weitergegeben, deren Stimme in dieser Schocksituation wie die Stimme der echten Tochter klang. Dann ließ sich die falsche Polizistin die Handynummer des Opfers geben. Darauf erfolgte sogleich der Anruf eines Anwalts, der eine Kaution in Höhe von über 40.000 Euro verlangte. Die Seniorin hatte 30.000 Euro in bar zuhause. Das Geld sollte sofort an einen Boten übergeben werden. Auf dem Weg mit dem eigenen Auto zum Übergabeort blieb der falsche Anwalt am Handy. Er legte erst auf, als das Geld an einen Boten übergeben worden war.
In anderen Fällen hatten sich die Täter am Telefon ebenfalls als Polizisten ausgegeben und ihre Opfer verängstigt. Angeblich sei in der Nachbarschaft eingebrochen worden. Vermutlich bewaffnete Täter könnten jetzt in das Haus der Angerufenen eindringen.
Teilweise gingen die Schockanrufe am späten Abend ein. In der Nacht zu Mittwoch sogar noch nach Mitternacht. Aus dem Schlaf gerissen soll der kriminelle Anruf so noch schlimmer und nachhaltiger auf die Opfer wirken. Viele Opfer erkennen die Betrugsversuche, sind aber dennoch stark betroffen und leiden psychisch unter dem Erlebten.
Geschockt am Telefon? Auflegen!
Informationen, Videos und Präventionsmaterial zu diesen Betrugsmaschen am Telefon, die meistens zum Nachteil von Seniorinnen und Senioren eingesetzt werden, hat die Paderborner Polizei auf ihrer Internetseite eingestellt. Jüngere Angehörige sind aufgefordert, die Älteren über die Gefahren aufzuklären. Dabei können die auf der Homepage zur Verfügung stehenden Medien hilfreich sein:
https://paderborn.polizei.nrw/artikel/geschockt-am-telefon-auflegen
Foto: KHK Randolf Latusek gibt Tipps zum Schutz vor Betrügern
PDF: Flyer - Geschockt am Telefon? Auflegen!
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