Netzwerk Geschwindigkeit nimmt neue Strecken auf

Beim "Blitzen" arbeiten Polizei, Kreis und Kommunen zusammen: Am Donnerstagmorgen tagte im Iserlohner Kreishaus das Netzwerk Geschwindigkeit. Vertreter kommunaler Ordnungsämter, des Märkischen Kreises und der Polizei erörterten Tabellen und Karten zu Unfallstrecken. Mareen Weische, Leiterin der Direktion Verkehr der Kreispolizeibehörde: "Wir wollen dem Eindruck entgegentreten, dass wir da messen, wo es Geld einbringt." Tatsächlich geben aktuelle Unfallentwicklungen den Ausschlag. Für jeden Verkehrsunfall ermittelt die Polizei die wahrscheinlichste Unfallursache. Häufig ergibt sich diese aus den vor Ort festgestellten Fakten in einer Kombination mit den Zeugenaussagen. So können gezielt Maßnahmen ergriffen werden. Der Leiter des Verkehrsdienstes, Claus Croce, beleuchtete bei der Sitzung in Iserlohn die Unfallentwicklung der vergangenen fünf Jahre. Dabei spielten natürlich auch die veränderten Verkehrsströme seit der Sperrung der Autobahnbrücke über dem Rahmedetal eine Rolle. Geschwindigkeitsverstöße bleiben eine der Hauptunfallursachen. Neben der Polizei und dem Märkischen Kreis ahnden die größeren Kommunen Verstöße gegen Tempolimits. Seit inzwischen 16 Jahren stimmen sich die Behörden untereinander ab, definieren Schwerpunkte und sprechen Strategien ab. Dazu gehören deutlich häufigere Kontrollen an unfallträchtigen Strecken. An solchen Straßen werden immer wieder in vorgegebenen Abständen Radarwagen und Messsysteme auch an mehreren Tagen hintereinander postiert. Das Netzwerk Geschwindigkeit folgte einer Empfehlung der Universität Köln. Die Wissenschaftler ermittelten eine Kontrolldichte mit der höchsten Nachhaltigkeit. Pkw-Fahrer sollen immer mit einer Messstelle rechnen müssen. Und genau diese Taktik scheint aufzugehen: Weniger Geschwindigkeitsverstöße und weniger schwere, durch Tempoverstöße verursachte Unfälle geben den Wissenschaftlern recht. So können immer wieder Schwerpunkte aufgegeben werden zugunsten anderer Unfallstrecken. Einige Strecken bereiten Polizei und Ordnungsämtern weiter Kopfzerbrechen, weil dort zu schnell gefahren wird. Zu den aktuellen Unfallstrecken gehören derzeit unter anderem die L 707 zwischen Herscheid-Reblin und Meinerzhagen-Valbert (Nordhelle), die B 515 "Hönnetal" zwischen Balve und Menden, die B 229 in Lüdenscheid und Werdohl sowie die L 528 zwischen Halver und Kreisgrenze. Deutlich häufiger kontrolliert werden soll in naher Zukunft in der Nette in Altena (Westiger Straße, Nettestraße) und auf der B 54 zwischen Schalksmühle-Dahlerbrück, der Kreuzung Talstraße auf Lüdenscheider Gebiet und dem Ortseingang Kierspe. (cris) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Pressestelle Polizei Märkischer Kreis Telefon: +49 (02371) 9199-1220 bis -1223 E-Mail: pressestelle.maerkischer-kreis@polizei.nrw.de