230510 – 0538 Frankfurt – Innenstadt: „Schockanrufe“
(lo) Am Montagnachmittag (08. Mai 2023) kam es zwischen 16.00 Uhr und 16.45 Uhr im Bereich der Stiftstraße und der Porzellanhofstraße zu je einem Trickbetrug mit der sogenannten Masche des "Schockanrufs". Die Täter erbeuteten mehrere zehntausend Euro.
In den Mittagsstunden klingelte bei einer 69-jährigen und einer 76-jährigen Frankfurterin das Telefon; am anderen Ende der Leitung die vermeintliche Polizei. Der Anrufer ließ die älteren Damen glauben, ihre Tochter bzw. die Enkelin sei in einer Notsituation geraten. Für die Freilassung des Familienangehörigen aus der "Haft" sei die Hinterlegung einer Kaution in Höhe von mehreren Zehntausend Euro bei der Polizei erforderlich.
Zur Kautionsübergabe führten die Täter die weiterhin ahnungslose 69-Jährige in die Porzellanhofstraße und die 76-jährige Dame in die Stiftstraße, um die Übergabe zu vereinfachen, sollte dort ein Mitarbeiter der Polizei das Geld in Empfang nehmen.
Nach der Geldübergabe an die Abholer und zu Hause angekommen, kam bei beiden Seniorinnen der Verdacht auf, Opfer eines Betruges geworden zu sein. Ob es sich bei den Anrufern um ein und dieselben Täter handelt, ist Gegenstand der Ermittlungen.
Täterbeschreibung Porzellanhofstraße:
Weiblich, etwa 160 - 165 cm groß, ca. 30 - 40 Jahre alt, braune Haare zum Zopf gebunden, lange rote Fingernägel, osteuropäisches Erscheinungsbild, bekleidet mit einer Strickjacke mit braunem "Zickzack" Muster und einer hellen Hose.
Täterbeschreibung Stiftstraße:
Männlich, etwa 165 cm groß, ca. 25 - 35 Jahre alt, kurze dunkle Haare.
Die Frankfurter Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den Tätern geben können, werden gebeten, sich mit dem örtlich zuständigen 1. Polizeirevier unter der Rufnummer 069/ 755-10100 in Verbindung zu setzen.
Die Polizei warnt:
Bei dieser Betrugsmasche, auch "Schockanruf" genannt, nutzen hochprofessionell agierende Täter gezielt die Schockwirkung aus, die durch die Nachrichtenübermittlung beim Angerufenen ausgelöst wird.
Die Betrüger sind äußerst kreativ und flexibel. Sie kombinieren die Fallvarianten "falsche Polizeibeamte", "Schockanrufer" und "Enkeltrick".
Das heißt, Sie haben vielleicht erst Ihren vermeintlichen Verwandten mit weinerlicher Stimme am Telefon und dann einen vermeintlichen Polizisten, Staatsanwalt oder Arzt. Solche gemeinsamen oder koordinierten Telefonanrufe gibt es in der Realität nicht.
Lassen Sie sich daher nicht durch angebliche Notlagen, Unfälle, Krankenhaus- oder Gefängnisaufenthalte im In- und Ausland unter Druck setzen.
Da im deutschen Rechtssystem keine Kaution hinterlegt werden muss, lassen Sie sich von dieser Masche nicht in die Irre führen.
Versuchen Sie aber auch die angeblich betroffenen Angehörigen, deren soziales Umfeld und die Polizei unverzüglich zu kontaktieren.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Frankfurt am Main
Pressestelle
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