Greven, Betrug durch Schockanruf, Polizei nimmt Geldabholer auf frischer Tat fest
Die Polizei hat in der Nacht zu Donnerstag (15.06.23) einen Geldabholer auf frischer Tat festgenommen. Zuvor waren bei einem 84-jährigen Grevener im Laufe des Mittwochs (14.03.23) mehrere Schockanrufe von Betrügern eingegangen. Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen 19-Jährigen aus Berlin.
Bereits am Mittwochvormittag erhielt der Geschädigte einen ersten Anruf. In dem Gespräch wurde der Grevener damit konfrontiert, dass seine Enkelin einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Gegen eine Kaution könne der Geschädigte die Enkelin aus der Untersuchungshaft freikaufen. Es wurde eine Summe im mittleren fünfstelligen Bereich gefordert. Der 84-Jährige ging darauf ein. Er suchte zwei Banken auf und hob den Betrag ab. Am Nachmittag übergab er das Bargeld an einen unbekannten Abholer.
Später - nach Rücksprache mit seinem Sohn - wurde dem 84-Jährigen der Betrug bewusst. Sofort wurde Anzeige bei der Polizei erstattet. Doch dann riefen die Betrüger am Abend wieder an. Dieses Mal nahm der Sohn des Geschädigten das Telefonat entgegen. Parallel dazu verständigte die Schwiegertochter die Polizei. Diese setzte sofort mehrere Beamte ein, mit dem Ziel, mögliche Betrüger beziehungsweise Geldabholer auf frischer Tat zu ertappen.
Die Beamten blieben mit den Familienangehörigen des Geschädigten im ständigen Kontakt und gaben Handlungsanweisungen, während das Betrugstelefonat weitergeführt wurde. Schließlich wurde eine Übergabe von diversen Wertgegenständen fingiert. Tatsächlich kam ein Tatverdächtiger zur Wohnanschrift des 84-Jährigen, um diese abzuholen. Dann erfolgte der Zugriff: Die Polizeibeamten nahmen am Tatort den 19-jährigen Mann fest. Das Auto und das Mobiltelefon des Beschuldigten wurden sichergestellt. Das bereits am Nachmittag übergebene Geld konnte noch nicht aufgefunden werden. Die Kriminalpolizei der Kreispolizeibehörde Steinfurt hat die Ermittlungen aufgenommen. Diese dauern an.
Im Laufe des Mittwochs hat es weitere Betrugsanrufe im Kreis Steinfurt gegeben - mit derselben Betrugsgeschichte, unter anderem in Rheine, Hopsten und Neuenkirchen. In Emsdetten konnte eine Übergabe durch eine aufmerksame Bankmitarbeiterin verhindert werden. Ein Mann wollte nach einem Betrugsanruf eine fünfstellige Eurosumme abheben. Die Bankangestellte wies ihn auf einen möglichen Betrug hin - es kam zu keinem finanziellen Schaden.
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