Mutmaßlicher Geldautomatensprenger nach einjähriger Flucht in Spanien gefasst
2 weitere Medieninhalte
Ein seit knapp einem Jahr auf der Flucht befindlicher 25-jähriger mutmaßlicher Geldautomatensprenger, konnte am 8. Juni aufgrund von Ermittlungen und eines Europäischen Haftbefehls des Amtsgerichts Osnabrück in Corbera de Llobregat (Provinz Barcelona) durch die spanische Polizei verhaftet werden. Am Dienstag (20.06.23) wurde der Beschuldigte von Fahndern der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück und dem Landeskriminalamt Niedersachsen unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Osnabrück (Zentralstelle zur Bekämpfung von Geldausgabeautomatensprengungen) von Barcelona nach Deutschland überstellt. Der Mann befindet sich derzeit in einer Justiz-vollzugsanstalt in Frankfurt am Main. Er ist verdächtig, als ausführender Sprenger an zwei Geldautomatensprengungen am 28. Februar 2022 in Melle-Bruchmühlen (Niedersachsen) und am 15. März 2022 in Elsdorf (Nordrhein-Westfalen) beteiligt gewesen zu sein. Mit einer Anklage vor dem Landgericht Osnabrück ist in den nächsten Monaten zu rechnen.
"Unsere konzentrierten Ermittlungen im Kampf gegen die Geldautomatensprenger-Szene waren erneut erfolgreich. Dank der intensiven Zusammenarbeit von Polizei und Justiz auf internationaler Ebene, konnte der Gesuchte festgenommen werden", so Marco Ellermann, Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück. Die Festnahme des Gesuchten steht im Zusammenhang mit dem großen deutsch-niederländischen Joint Action Day (28.06.2022), bei dem in einer konzertierten internationalen Polizei- und Justiz-Aktion mehr als 100 Beamtinnen und Beamte aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Hessen sowie des BKA, Europol und den niederländischen Behörden, 28 Objekte durchsucht und 13 mutmaßliche Geldautomatensprenger festgenommen wurden.
Hintergründe zu den Taten in Melle-Bruchmühlen in Elsdorf
Am 28.02.2022 wurde gegen 01:30 Uhr ein Geldausgabeautomat in der Filiale der Sparkasse in Mel-le/Bruchmühlen gesprengt. Anschließend flüchteten die Täter mit ihrer Tatbeute in Höhe von rund 60.000 EUR mit einem Audi RS6 vom Tatort. Das Fluchtfahrzeug wurde im Anschluss an die Tat durch die Polizei auf der Autobahn A 1 bei Osnabrück gestoppt. Die drei Täter konnten jedoch zunächst unerkannt fliehen. Zwei von Ihnen sind bereits im Rahmen von Ermittlungen verhaftet worden. Mit der Festnahme in Spanien ist nun auch der dritte Täter gefasst. Die Tatbeute konnte im zurückgelassenen Fluchtfahrzeug sichergestellt werden. Einer der ausführenden Täter zur Sprengung in Melle wurde bereits im Februar 2023 durch das Landgericht Osnabrück zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von 4 Jahren und 6 Monaten verurteilt, wobei das Landgericht auch die Teilnahme an einer weiteren Sprengung am 13. Januar 2022 in Hungen (Hessen) als erwiesen erachtete. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da der Angeklagte Revision eingelegt hat.
Am 15.03.2022 wurde gegen 03:00 Uhr ein Geldausgabeautomat in der Volksbank-Filiale in Elsdorf (NRW) gesprengt. Anschließend flüchteten die Täter mit ihrer Tatbeute von mehr als 10.000 EUR un-erkannt mit einem hochmotorisierten VW Golf vom Tatort. Durch die Sprengung entstanden erhebliche Sachschäden an dem Bankgebäude sowie an diversen in Tatortnähe abgestellten Pkw.
Infobox:
Im Dezember 2022 wurde bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück die "Zentralstelle zur Bekämpfung von Geldausgabeautomatensprengungen" eingerichtet. Die neue Ermittler-Einheit in Osnabrück ist zuständig für alle Fälle von Geldautomatensprengungen in ganz Niedersachsen. Auch die Polizeidirektion Osnabrück setzte Anfang 2020 einen weiteren Schwerpunkt bei ihrer Kriminalitätsbekämpfung und richtete eine Ermittlungsgruppe bei der Zentralen Kriminalinspektion Osnabrück zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen ein. Dadurch können die Ermittlungen in enger Abstimmung mit der Zentralstelle der Staatsanwaltschaft Osnabrück und den regionalen Polizeiinspektionen konzentriert erfolgen.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
E-Mail: pressestelle@pd-os.polizei.niedersachsen.de