Engel gut, alles gut
Ein 35-jähriger Kiersper hat Sammel-Engel gestohlen. Die Polizei ist ihm auf die Schliche gekommen, sein Arbeitgeber hat ihm gekündigt.
Eine über 80-jährige Kiersperin sammelt wertvolle Engelfiguren, Sammlerexemplare mit Individualnummern. Sie hat eine ganze Vitrine voll. Als sie im Mai im Krankenhaus lag, nutzte ein Pfleger, der sie sonst betreut, die Gelegenheit: Er fischte bei ihr zu Hause vier antiquarische Figuren aus dem Glasgehäuse und trug sie weg.
Sein Pech: Die Frau bemerkte den Verlust. Verwandte entdeckten eine Offerte für einen der Engel - den "Musikus" - in einem Online-Verkaufsportal. Die Polizei fand die Identität des Verkäufers heraus. Der räumte den Diebstahl reumütig ein.
Seine Arbeitsstelle ist er allerdings nun los. Er übergab der Polizei die restlichen drei Engel und den Verkaufspreis für den Musikus - eine hohe dreistellige Summe.
Die Käuferin in Hessen brachte der Polizei den Musikus vor einer Woche zurück ins Kommissariat und erhielt den Kaufpreis zurück. Noch an demselben Tag ging auch der letzte Beute-Engel zurück nach Kierspe.
Die Leidenschaft zu den Holzfiguren einte immerhin die Käuferin aus Hessen und die Sammlerin aus Kierspe. Engel gut, alles gut.
Die Polizei weist darauf hin: An gestohlener Ware kann man kein Eigentum erwerben. Die virtuellen Trödelmärkte im Internet sind kein rechtsfreier Raum. Dass Diebe eingenommenes Geld erstatten, ist eher die Ausnahme. Die Ware muss trotzdem zurückgegeben werden. Bestand bereits der Verdacht, dass es sich um Hehlerware handeln könnte, macht sich sogar der Käufer strafbar. Die Polizei rät: Also besser Finger weg - nicht nur bei billigen Engeln! (cris)
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