Seniorin fällt auf falschen Polizeibeamten herein

(mh) Im Kreis Paderborn ist eine 70-jährige Frau am Mittwoch Opfer eines falschen Polizeibeamten geworden. Der Schaden liegt im niedrigen vierstelligen Bereich. Die Frau erhielt gegen 10.20 Uhr einen Anruf mit unterdrückter Nummer auf ihrem Festnetztelefon. Der Betrüger gab sich als Polizeibeamter "Kuntz" aus. Er schockte die 70-Jährige mit der Geschichte, dass in der Straße in der Nähe ihrer Wohnung ein schwarzer Rucksack gefunden worden sei. In diesem Rucksack habe sich ein Zettel mit ihrem Namen und der Bankleitzahl ihrer Bank befunden. Der falsche Polizeibeamte, der akzentfreies Deutsch sprach, überzeugte die Frau davon, dass ein Einbruch in ihre Wohnung unmittelbar bevorstehe. Sie müsse sofort zur Bank fahren, ihr Geld abheben und dieses im Anschluss einem Boten zur Sicherung übergeben. Die Dame gab zudem ihre Handynummer an den Betrüger weiter, damit dieser auch während des Weges zur Bank Kontakt zu ihr halten konnte. Eine übliche Masche der Telefonbetrügern, damit die Opfer nicht in die Lage sind, über die Geschichte nachzudenken oder Angehörige beziehungsweise Freunde um Rat zu fragen. Die 70-Jährige hob eine Geldsumme ab und fuhr weiter zum vereinbarten Treffpunkt mit dem Boten. Da sie den Ort aber nicht fand, schickte sie der Telefonbetrüger, der weiter die Verbindung am Handy hielt, zunächst noch einmal zur Bank. Auch dieser Anweisung folge die Seniorin. Sie hob weiteres Geld ab und fuhr erneut zum Treffpunkt. Dieses Mal fand sie den Ort. Sie übergab das Geld an einen dort wartenden Boten des Telefonbetrügers, der im Anschluss sofort verschwand. Der falsche Polizist am Telefon versuchte nun noch der Dame ihre Kontonummer zu entlocken, in dem er ihr eine Belohnung und die Begleichung ihrer Tankkosten durch die Polizei anbot. Das Geld sollte auf das Konto überwiesen werden. Die Dame ließ sich nicht darauf ein und erkannte leider jetzt erst, dass sie Opfer eines Telefonbetrugs geworden war. Sie erstattete Anzeige bei der Polizei und beschrieb den Boten als etwas 35 bis 40 Jahre alt. Er soll etwa 1,90 Meter groß und von schlanker Statur gewesen sein. Der Bote hatte dunkle Haare und war mit einer dunklen Weste und einer gleichfarbigen Hose gekleidet. Die Polizei warnt erneut eindringlich vor der Masche des Telefonbetrugs. Angehörige werden gebeten, immer wieder mit älteren Familienangehörigen über das Thema zu sprechen, um die Gefahr solcher Anrufe in den Köpfen wach zu halten. Die Polizei fragt am Telefon niemals nach Geld oder Wertgegenständen. Bei solchen Anrufen handelt es sich immer um einen Betrug. Weitere Informationen zum Telefonbetrug und zum Betrug durch Messenger-Nachrichten sowie Materialien zur Prävention gibt es unter "Geschockt am Telefon? Auflegen!" auf der Homepage der Polizei Paderborn. Rückfragen von Medienvertretern bitte an: Kreispolizeibehörde Paderborn - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - Telefon: 05251 306-1320 E-Mail: pressestelle.paderborn@polizei.nrw.de Außerhalb der Bürozeiten: Leitstelle Polizei Paderborn Telefon: 05251 306-1222