Recklinghausen: Nachbarschaftstreffen mit Ausstellungsbesuch – Jüdische Kultusgemeinde ist im Polizeipräsidium zu Gast
Eine Delegation der Jüdischen Kultusgemeinde um Kantor Isaac Tourgman und den Gemeindevorsitzenden Dr. Mark Gutkin war jetzt bei der Recklinghäuser Polizei zu Gast. Auf dem Plan stand der Besuch zweier Ausstellungen im Polizeipräsidium: der Dauerausstellung "WiRErinnern" zur Geschichte der Recklinghäuser Polizei sowie der Wanderausstellung "Du Jude - Alltäglicher Antisemitismus in Deutschland" der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen und Wachleiter Martin Wilhelm empfingen die Gemeindevertreter und nutzten das Nachbarschaftstreffen mit Rundgang durch die Ausstellungen zu Gesprächen über Erinnerungskultur, gemeinsame christlich-jüdische Werte und demokratische Resilienz.
Seit Jahren pflegen die Jüdische Gemeinde und die Recklinghäuser Polizei eine gute Nachbarschaft mit regelmäßigem Austausch. Erst vor wenigen Tagen war eine Dienstgruppe der Recklinghäuser Wache in der benachbarten Synagoge zu Gast, um von Isaac Tourgman mehr zu erfahren über jüdisches Leben in unserer Region.
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte und den eigenen Werten ist Friederike Zurhausen ein besonderes Anliegen. "Unsere Dauerausstellung setzt sich an zentraler Stelle mit den Gräueltaten der Polizei im Nationalsozialismus auseinander. Sie ist ein wichtiger Baustein unserer Selbstreflexion und Wertearbeit. Die Polizei hat im Terrorsystem der Nationalsozialisten eine schreckliche Rolle gespielt. Das in Recklinghausen gebildete Polizeibataillon 316 war an der Ermordung von tausenden jüdischen Opfern beteiligt. Wir erkennen unsere Verantwortung an, uns mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte und der Geschichte der Polizei auseinanderzusetzen und rechtsextremistischen sowie antisemitischen Tendenzen konsequent entgegenzutreten", sagt die Polizeipräsidentin. "Die Wanderausstellung zu alltäglichem Antisemitismus in Deutschland gibt dabei wertvolle Denkanstöße." Die oft in Schulen genutzte Ausstellung "Du Jude" war über die Sommermonate im Präsidium ausgestellt.
Friederike Zurhausen betont: "Antisemitismus und Rassismus, Ausgrenzung, Hass und Gewalt müssen wir als Gesellschaft, aber vor allem als Polizei, entschieden entgegentreten. Jüdisches Leben gehört selbstverständlich zu unserem Land und muss hier ohne Angst vor Bedrohung möglich sein."
Das Treffen diente den Vertretern der Jüdischen Gemeinde auch dazu, sich einen ersten Eindruck von der Dauerausstellung der Recklinghäuser Polizei zu verschaffen, denn für Ende Oktober ist der Besuch einer größeren Gruppe von Gemeindemitgliedern im Präsidium geplant.
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Recklinghausen
Bjoern Korte
Telefon: 02361 55 1042
E-Mail: pressestelle.recklinghausen@polizei.nrw.de
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