Gemeinsame Pressemitteilung der Polizeiinspektion Anklam und des Landeswasserschutzpolizeiamtes Mecklenburg-Vorpommern zur Protestaktion von Greenpeace im Greifswalder Bodden am 21. September 2023
Am Donnerstag, den 21. September 2023, wurde der Wasserschutzpolizeiinspektion Wolgast um 06:50 Uhr über die Verkehrszentrale Warnemünde mitgeteilt, dass sich vier Schlauchboote dem Verlegeschiff "Castoro 10" näherten. Das Arbeitsschiff der Firma Gascade betreibt zurzeit die Rohrverlegearbeiten zur neuen Gaspipeline im Greifswalder Bodden und befand sich zu der Zeit ca. vier Kilometer vor Lubmin.
Sofort wurden vier Schlauchboote des Landeswasserschutzpolizeiamtes M-V, das Küstenstreifenboot "Damerow" und der Polizeihubschrauber in Einsatz gebracht. Vor Ort stellten die Polizeibeamten fest, dass sich insgesamt 29 Personen mit vier Schlauchbooten von Greenpeace an der Blockadeaktion beteiligten. Darunter befanden sich auch vier Personen, die sich als Pressevertreter zu erkennen gaben.
14 Personen hatten sich widerrechtlich auf das Arbeitsschiff begeben. Zwei Personen entrollten ein Greenpeacebanner mit der Aufschrift "Gas zerstört-No NewGas". Die Aktion wurde kurze Zeit später auf "X" (Twitter) veröffentlicht. Zwei Aktivisten kletterten auf ein an Bord des Verlegeschiffes befindliches Gasrohr. Weitere vier Aktivisten ketteten sich in einem Gasrohr an. Vier weitere Personen kletterten auf einen 43 Meter hohen Kranausleger des Schiffes und rollten dort ein 2 x 13 Meter großes Greenpeace-Banner aus. Alle Personen trugen dabei hochwertige Schutzkleidung.
Durch die Aktion wurden die Arbeiten des Verlegeschiffes behindert. Es wurden die Straftatbestände Nötigung, Gefährlicher Eingriff in den Schiffsverkehr, Hausfriedensbruch sowie Verstöße gegen das Luftverkehrsgesetz verwirklicht. Außerdem bestand die Gefahr der Fortführung von weiteren Straftaten.
Die Personen auf dem Kranausleger mussten durch das Höheninterventionsteam des LKA MV aus ca. 17 Metern Höhe gerettet werden. Alle Aktivisten und Aktivistinnen, die sich auf der "Castoro 10", befanden, wurden zum Zwecke der weiteren polizeilichen Maßnahmen nach Lubmin gebracht. Hier erfolgten zur Verhinderung weiterer Straftaten und zur Gefahrenabwehr Personalienfeststellungen und Gewahrsamnahmen. Die Schlauchboote wurden beschlagnahmt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden alle Störer aus diesen entlassen und zudem Platzverweise ausgesprochen.
Unter der Führung der Polizeiinspektion Anklam wurde ein gemeinsamer Einsatz mit dem Landeswasserschutzpolizeiamt MV unter Beteiligung der Bundespolizeiinspektion Pasewalk, dem Landeskriminalamt MV, dem Landesbereitschaftspolizeiamt MV und der Kriminalpolizeiinspektion Anklam durchgeführt. Insgesamt waren ca. 100 Polizeikräfte im Einsatz.
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