Zweitägige bundesweite Fachtagung „Cold Case“ in Lüneburg erfolgreich beendet
Unter Federführung des Sachgebiets Cold Case der Polizeidirektion Lüneburg fand in der Zeit vom 19.-20. September 2023 eine bundesweite Fachtagung rund um ungelöste Tötungen und Vermisstenfälle aus dem gesamten Bundesgebiet statt.
Insgesamt 90 Teilnehmende mit fachlicher Expertise aus Polizeibehörden von zwölf Bundesländern (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt), Landeskriminalämtern, dem Bundeskriminalamt sowie externe Referenten aus den Bereichen Archäologie und Archivführung fanden sich zu dieser Art Netzwerktreffen zusammen.
Polizeipräsident Thomas Ring eröffnete die Tagung am Dienstag und drückte hierbei vor allem seine Wertschätzung der Mitarbeitenden in den jeweiligen Einheiten der Cold Case Ermittlung aus:
"Die Aufklärungsquote bei Straftaten gegen das Leben ist überall höher als in allen anderen Deliktbereichen. Doch nicht jede Tötung, nicht jeder Vermisstenfall kann trotz akribischer Ermittlungsarbeit aufgeklärt werden und wird in der Folge zu einem sogenannten Cold Case. Wir als Polizei dürfen jedoch auch nach Jahrzehnten nichts unversucht lassen, Täterinnen und Täter zu ermitteln und Opferhinterbliebenen Gewissheit über das Schicksal ihrer Angehörigen zu geben. Ich bin stolz auf die Arbeit unseres Sachgebiets und darauf, dass unsere Direktion eine solch hochqualitative Fachtagung ausrichtet. Ich bedanke mich ausdrücklich bei allen Beteiligten."
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Vorträge über unterschiedliche strukturelle Gegebenheiten in der Ermittlungsarbeit, besondere An- und Herausforderungen bei der Ermittlung in weit zurückliegenden Fällen, moderne Technologien der Kriminalistik und Kriminaltechnik sowie innovative und einzigartige Arbeitsschritte und Ermittlungsmethoden, welche in einzelnen Fällen zu Erfolgen in der Cold Case Bearbeitung geführt haben.
Abgerundet wurde die Konferenz mit einem Vortrag zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz im Bereich der Cold Case Ermittlungen der Niederländischen Polizei aus Rotterdam.
Hauptorganisator und Leiter des Lüneburger Sachgebiets "Cold Case", Kriminalhauptkommissar Thilo Speich, sagte abschließend:
"Neben der Vernetzung über die Grenzen der eigenen Zuständigkeiten hinaus, ist es uns und den Teilnehmenden im Rahmen des zweitägigen Austauschs im Sinne von "best practice" gelungen, viele Eindrücke und Denkanstöße für die eigene Ermittlungsarbeit zu generieren.
Mit unserem Austausch möchten wir vor allem aber auch ein deutliches Zeichen an die Öffentlichkeit senden: Mord verjährt nicht und Opfer werden nicht vergessen, solange sich jemand kümmert."
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