(UL) Laichingen – Gemeinsame Pressemitteilung von Staatsanwaltschaft Ulm und Polizeipräsidium Ulm /
Ein 53-Jähriger steht im Verdacht, am 17.09.23 maskiert und mit einer Anscheinswaffe in Militäruniform eine Gemeinschaftsunterkunft in Laichingen betreten zu haben.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll der zunächst unbekannte Mann gegen 14 Uhr eine Gemeinschaftsunterkunft betreten haben. Er habe dabei taktische Ausrüstung getragen und sei maskiert und mit einer Militäruniform bekleidet gewesen. Bewaffnet sei er mit einer Art Sturmgewehr gewesen. Wortlos soll er an mehrere Zimmer geklopft haben. In einem weiteren Zimmer soll er die Bewohner aufgefordert haben, ihre Ausweise zu zeigen. Nach der "Kontrolle" soll er die Ausweise zurückgegeben haben und habe dann das Gebäude verlassen. Dort stieg er in ein Auto und fuhr weg.
Die Bewohner teilten den Sachverhalt erst am darauffolgenden Montagmittag der zuständigen Behörde mit. Diese informierte unverzüglich die Polizei, die sofort umfangreiche Ermittlungen aufnahm, da der Verdacht eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz bestand. Intensive Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ulm und der Kriminalpolizei Ulm führten auf die Spur eines 53-Jährigen aus dem Raum Laichingen.
Am Freitag, 22.09.23, erfolgte eine Durchsuchung der Wohnung des tatverdächtigen deutschen Staatsangehörigen mit türkischem Migrationshintergrund. Mit im Einsatz befand sich ein Spezialeinsatzkommando der Polizei, da nicht auszuschließen war, dass der Mann über scharfe Schusswaffen verfügt. Bei der Durchsuchung konnte der Mann nicht angetroffen werden. In seiner Wohnung wurde eine militärische Uniform, militärische Ausrüstungsgegenstände und ein Plastiknachbau eines amerikanischen Sturmgewehrs gefunden. Die Beweismittel wurden beschlagnahmt. Weitere Ermittlungen ergaben, dass sich der Mann derzeit im Ausland befindet.
Zwischenzeitlich konnte mit ihm dort Kontakt aufgenommen werden. Dieser räumte den Sachverhalt ein und gab an, dass er Bilder von sich in militärischer Bekleidung und Ausrüstung für Statusbilder habe anfertigen wollen. Er will sich nach seiner Rückkehr aus dem Ausland mit der Polizei in Verbindung setzen.
Hinweise auf eine politisch motivierte Straftat oder Radikalisierung sind nicht gegeben. Auch gibt es keine Hinweise, dass der Mann über echte Schusswaffen verfügt.
Gegen den Tatverdächtigen wurde ein Strafverfahren eingeleitet u.a. wegen Nötigung in Verbindung mit einem Verstoß gegen das Waffengesetz.
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Michael Bischofberger, Staatsanwaltschaft Ulm, Tel. 0731/189-1441
Joachim Schulz, Polizeipräsidium Ulm, Tel. 0731/188-1111
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