Bundespolizeidirektion München: Mehrere Gewaltdelikte im Bahnbereich – Glücklicherweise nur leicht Verletzte
Im Schlussspurt der Wiesn 2023 kam es am Sonntag (1. Oktober) zu mehreren Gewaltdelikten unter Reisenden, dabei waren alle Verletzungen leichter Natur. Zudem wurden eine Elf- und eine Sechsjährige, die von einem Kinderheim bzw. den Eltern vermisst worden waren, den Verantwortlichen bzw. Erziehungsberechtigen übergeben.
* Um ein Uhr kam es im Bereich der Straßenbahnhaltestelle Hauptbahnhof Nord an der Arnulfstraße zu einer gefährlichen Körperverletzung. Ein 35-jähriger Deutscher aus Neuhausen überquerte die Straße, als ein 25-jähriger Deutscher aus Landshut ihn unvermittelt von hinten attackierte und zu Boden stieß. Am Boden liegend kam es zu mehreren Tritten in Richtung seines Kopfes. Mitarbeiter des Kommunalen Außendienstes des Kreisverwaltungsreferates eilten dem 35-Jährigen zu Hilfe und unterbanden die Gewaltattacken. Als der Münchner flüchten wollte, wurde dies durch die Sicherheitsmitarbeiter der Stadt verhindert; der Mann bis zum Eintreffen der Bundespolizei festgehalten.
Der 35-Jährige wurde vom Rettungsdienst behandelt und in eine Münchner Klinik transportiert. Beim Landshuter, der zudem noch andere Reisende beleidigt hatte, wurde eine Atemalkoholkonzentration von 1,57 Promille gemessen. Die weiteren Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung werden zuständigkeitshalber vom Polizeipräsidium München geführt.
* Gegen 08:30 Uhr fuhren zwei Jugendliche (beide Deutsche) in der S2 vom Karlsplatz zum Hauptbahnhof. Einer der beiden, ein 20-Jähriger aus Schwäbisch Hall wurde von einem Unbekannten zunächst verbal, in englischer Sprache angegangen. Dann schlug der Unbekannte dem Baden-Württemberger unvermittelt mit der Faust ins Gesicht. Daraufhin stürzte der 20-Jährige und blieb benommen und stark blutend am Boden liegen. Beim Halt am Hauptbahnhof verblieb der Unbekannte in der S-Bahn. Der 21-jährige Begleiter des Opfers zog den mit 2,11 Promille alkoholisierten Freund aus der S-Bahn zum Bahnsteig, von dort informierte er Bundespolizei und Rettungsdienst. Nach ärztlicher Versorgung war eine Mitnahme des Verletzten ins Krankenhaus nicht notwendig.
Die Bundespolizei wertet die Kameraaufzeichnungen der S-Bahn aus, um dem Unbekannten, gegen den wegen Körperverletzung ermittelt wird, auf die Spur zu kommen.
* Kurz vor 21 Uhr gerieten drei alkoholisierte Deutsche im Hauptbahnhof tätlich aneinander. Als ein 48-Jähriger aus Bogen, Landkreis Straubing-Bogen, einer 32-Jährigen aus Mallersdorf-Pfaffenberg, Landkreis Straubing-Bogen, auf dem Fuß getreten war, schlug die mit 1,53 Promille alkoholisierte Frau dem ihr unbekannten Mann mit der Hand unvermittelt ins Gesicht. Als der 48-Jährige (1,33 Promille) die Frau bedrohte, mischte sich ihr 36-jähriger Ehemann ein und versuchte seinerseits nach dem 48-Jährigen zu schlagen.
Eine Streife der Bundespolizei bemerkte den Vorfall und schritt ein, bevor es zu einer weiteren Eskalation kommen konnte. Nun wird gegen alle drei wegen des Verdachts wechselseitiger Körperverletzung ermittelt.
* Wegen einer im Hauptbahnhof umgefallenen Glasflasche war es zwischen einem 39-jährigem Iraker aus Puchheim und einem 13-jährigen Afghanen aus Zolling, Landkreis Freising, gegen 22:30 Uhr zu einem Streit gekommen. Dabei attackierte der sichtlich alkoholisierte Ältere den Jüngeren mit Schlägen gegen den Oberkörper und den Kopf. Streifen von Deutsche Bahn Sicherheit und Bundespolizei trennten die Beteiligten bevor die Situation eskalieren konnte. Gegen den 39-Jährigen wird von der Bundespolizei nun wegen Körperverletzung ermittelt.
* Zu einer Bedrohung gegen einen Triebfahrzeugführer kam es kurz nach 19:30 Uhr am S-Bahnhaltepunkt Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Landkreis München.
Ein 51-jähriger mit 0,64 Promille alkoholisierter Deutscher aus Baiern im Landkreis Ebersberg war aufgrund der Unpünktlichkeit der S7 Richtung München so erzürnt, dass er nach verbaler Attacke den DB-Mitarbeiter mit den Worten "Ich steche dich ab" bedrohte. Bei der Durchsuchung des 51-Jährigen wurde ein Taschenmesser mit 10 cm Klingenlänge aufgefunden, dass er zuvor jedoch nicht vorgezeigt hatte. Nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen wegen Bedrohung wurde er auf freien Fuß belassen.
* Gegen 23 Uhr wurde eine Elfjährige aus Eritrea, die alleine im Hauptbahnhof unterwegs war, von einer Streife der Deutschen Bahn Sicherheit aufgegriffen und zur Wache der Bundespolizei am Gleis 26 verbracht. Ermittlungen ergaben, dass das Kind aus einem Münchner Kinderheim stammte und dort bereits als abgängig gemeldet worden war. Die Elfjährige wurde Mitarbeitern des Kinderheimes zugeführt.
* An der Hackerbrücke wurde kurz vor Mitternacht nach einer verlorengegangenen Sechsjährigen gesucht. Die Spanierin war von den Eltern als vermisst gemeldet worden. Am Beginn der Brücke hatten sie das Kind wegen des hohen Rückreiseandrangs von der Festwiese aus den Augen verloren. Glücklicherweise erkannte eine unbekannte, spanisch sprechende Frau das alleinstehende Kind und brachte es zum Lautsprecherkraftwagen der Bundespolizei, wo die Sechsjährige den überglücklichen Eltern übergeben wurde.
Das anhängende Symbolbild kann zu redaktionellen Zwecken mit dem Zusatz "Bundespolizei" im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung verwendet werden.
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