Gemeinsame Pressemeldung von Staatsanwaltschaft und Polizei Hildesheim – Schneller Ermittlungserfolg, Festnahme nach gefährlicher Körperverletzung am 10.10.2023
HILDESHEIM - (jpm) Ermittler der Polizei Hildesheim nahmen am gestrigen Mittwoch (11.10.2023) zwei 16 und 20 Jahre alte Männer fest, die im dringenden Tatverdacht stehen, am Dienstagabend (10.10.2023) eine gefährliche Körperverletzung am Bahnhofsvorplatz begangen zu haben. Gegen den 20-Jährigen besteht gleichzeitig ein dringender Tatverdacht, für eine räuberische Erpressung am frühen Morgen des 07.10.2023 im Bereich der Ohlendorfer Straße verantwortlich zu sein, bei der ein 28-jähriger Mann erheblich verletzt wurde (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/57621/5620218). Das Amtsgericht ordnete heute gegen beide Beschuldigte Untersuchungshaft an.
Nach gegenwärtigem Ermittlungsstand hielt sich ein 44-jähriger Hildesheimer am Dienstagabend gegen 21:40 am Bahnhofsplatz auf, als sich ihm die beiden Beschuldigten näherten und ihn unvermittelt angriffen. Dazu nahmen sie aus dem Bereich der Fahrradständer einen metallenen Gegenstand, bei dem es sich vermutlich um ein Fahrradschloss oder ähnliches handelte, und schlugen dem Opfer damit mindestens einmal auf den Hinterkopf. Anschließend ergriffen sie die Flucht. Der 44-Jährige trug eine schmerzhafte blutende Verletzung davon, die später in einem Krankenhaus behandelt wurde.
Die Tat wurde zum Teil von einer Überwachungskamera erfasst. Bei Sichtung der Aufzeichnung konnten die Tatverdächtigen anschließend von Polizeibeamten identifiziert werden. Die Hintergründe des Geschehens sind Teil der laufenden Ermittlungen.
In Zusammenhang mit der räuberischen Erpressung am Samstagmorgen führten intensive Ermittlungen, im Rahmen derer das Opfer sowie eine Zeugin vernommen worden sind, die zuständigen Beamten ebenfalls auf die Spur des 20-jährigen. Nach vorliegenden Erkenntnissen sind Tatverdächtiger und Opfer in der Nacht zu Samstag in einem Veranstaltungszentrum nahe des späteren Tatortes vorübergehend ins Gespräch gekommen, ohne sich zuvor gekannt zu haben. Als der 28-Jährige dann später auf dem Nachhauseweg war, traf er auf der Ohlendorfer Brücke erneut auf den 20-Jährigen und dessen späteren Mittäter. Unter dem Vorwand, noch etwas trinken zu wollen, suchte man anschließend gemeinsam den gegenüberliegenden Marienfriedhof auf, wo der 20-Jährige und sein Mittäter den 28-Jährigen unter massiver Gewaltanwendung zur Herausgabe seines Mobiltelefons und seiner Geldbörse zwangen.
Ob es sich bei dem 16-Jährigen um den Mittäter der räuberischen Erpressung handelt, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. Ein dringender Tatverdacht dahingehend lässt sich im Moment nicht begründen.
Nach Rücksprache und Entscheidung der Staatsanwaltschaft wurden beide Männer gestern im Hildesheimer Stadtgebiet festgenommen. Auf richterliche Anordnung wurden ihre Wohnanschriften durchsucht. Das Raubgut wurde dabei nicht aufgefunden.
Gegen den 16-Jährigen hatte das Amtsgericht wegen mehrerer Straftaten im Juni dieses Jahres auf Antrag der Staatsanwaltschaft einen Untersuchungshaftbefehl erlassen. Auf Grund seines geringen Alters, er war zum Zeitpunkt der Taten noch 15 Jahre alt, wurde der Haftbefehl unter strengen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Dazu zählte u.a., dass der Jugendliche in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht wurde. Wegen der gefährlichen Körperverletzung am Bahnhof beantragte die Staatsanwaltschaft, den Haftbefehl wieder in Vollzug zu setzen. Diesem Antrag folgte das Amtsgericht am heutigen Tag. Anschließend wurde der 16-Jährige in eine Jugendanstalt verbracht.
Der 20-Jährige wurde erst im September wegen einer Vielzahl von Taten, unter anderem auch wegen Körperverletzung, zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und sechs Monaten mit Strafaussetzung zur Bewährung verurteilt. Vor dem Hintergrund der jüngsten Taten beantragte die Staatsanwaltschaft Untersuchungshaft wegen Flucht und Wiederholungsgefahr. Aus diesem Antrag folgte das Gericht.
Die Ermittlungen dauern an.
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