Weiterbildung für Einsätze mit Elektrofahrzeugen. Über 70 Einsatzkräfte erfolgreich geschult.
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Tornesch - Am vergangenen Wochenende fand an der Feuerwehrtechnischen Zentrale des Kreises Pinneberg ein Lehrgang für Einsatzkräfte rund um Taktik und Gefahrenpotenziale bei Einsätzen mit Elektrofahrzeugen statt. Neben theoretischer Ausbildung gab es auch Einsatzübungen. Ein Highlight für die 70 Kameradinnen und Kameraden waren die 16 Fahrzeuge, die von 9 ansässigen Firmen zur Verfügung gestellt wurden und die sie ausgiebig auf einsatzspezifische Merkmale untersuchen konnten.
Im Jahr 2022 hatte bereits jedes 25. in Deutschland zugelassene Fahrzeug einen elektrischen Antrieb, davon ist knapp die Hälfte rein elektrisch angetrieben. Aufgrund der verbauten Komponenten und der chemischen Grundbedingungen in Lithium-Ionen Akkus gibt es bei Unfällen und Bränden von E-Autos völlig andere Gefahrenschwerpunkte und taktische Vorgehensweisen, als bei herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Das sind beispielsweise größere Sicherheitsabstände und Bereiche am Fahrzeug, die bei der technischen Hilfeleistung auf keinen Fall mit hydraulischem Rettungsgerät wie Schere oder Spreizer bearbeitet werden dürfen. Außerdem ist die Spannung auf den stromführenden Kabeln deutlich höher als bei Verbrennern.
"Wegen des weiter steigenden Anteils von Elektroautos in unserem Straßenbild ist es wichtig, dass wir als Rettungskräfte ideal auf die geänderten Bedingungen vorbereitet sind," erklärt Jörg Meyer-Jürgens, Fachwart für die Ausbildung der Technischen Hilfeleistung beim Kreisfeuerwehrverband Pinneberg. Daher ist er froh, dass der Kreisfeuerwehrverband diesen Lehrgang bereits das zweite Mal innerhalb eines Jahres anbieten konnte. "150 Einsatzkräfte, überwiegend aus der Feuerwehr, aber auch von Polizei, Rettungsdienst und dem THW, konnten wir schon in die besonderen Gegebenheiten unterweisen", fügt er zufrieden hinzu. Er und sein Ausbilderteam erwerben gerade selbst die notwendigen Zertifikate als so genannte Hochvolt-Ausbilder.
Am Samstag, 14. Oktober, erhielten 32 Einsatzkräfte einen theoretischen Unterricht über die Vorgehensweise bei Einsätzen mit E-Autos. Am Nachmittag konnten sie in zwei Einsatzübungen das Gelernte weiter vertiefen. Am Sonntag, 15. Oktober, folgte eine Schulung für 38 Führungskräfte aus THW und Feuerwehr. Hier lag ein größerer Schwerpunkt auf theoretischen Grundlagen und der Einsatztaktik. Die Führungskräfte sollen dieses Wissen als Multiplikatoren in ihre Einheiten tragen und dafür sorgen, dass entsprechende Einsätze professionell und mit größtmöglicher Sicherheit abgearbeitet werden.
Geleitet wurde das Seminar von der Firma ASM. Das in Hessen ansässige Unternehmen hat sich vor fünf Jahren auf die Wissensvermittlung für Einsätze an und mit Elektrofahrzeugen spezialisiert. Außerdem vertreiben sie spezialisierte Ausrüstung für Einsätze an E-Autos. Ausbilder und Leiter Kemal Dzomba freute sich besonders darüber, dass die neun ansässigen Unternehmen insgesamt 16 Fahrzeuge für den anschaulichen Unterricht zur Verfügung gestellt haben. "Das ist ein Rekord", sagt er.
Die Unternehmen wurden zudem eingeladen, um einmal einen Einblick vom Lehrgang zu erhalten. Einige Vertreter dieser Unternehmen und Vorstandsmitglieder des Kreisfeuerwehrverbandes folgten der Einladung, waren vor Ort und schauten sich den Lehrgang an. Im Anschluss fand ein fachlicher Austausch statt. "Für uns sind die Unternehmen im Bereich der Ausbildung sehr wichtig. So können wir den Teilnehmern viel mehr Details, an Fahrzeugen, zeigen und gezielter darauf eingehen. Daher sind wir den unterstützenden Unternehmen sehr dankbar," erläutert Jörg Meyer-Jürgens. Die Teilnehmer und Ausbilder zeigten sich sehr zufrieden mit dem vermittelten Wissen.
Wir danken den folgenden Firmen, die uns ihre Fahrzeuge zur Anschauung an beiden Tagen zur Verfügung gestellt haben:
- Autohaus Mercedes Burmester Elmshorn
- Autohaus Elmshorn GmbH & Co. KG
- Seifert Automobile Pinneberg
- VW Reimers Rellingen/Pinneberg
- Autohaus Hellwig & Fölster
- VHH Hamburg & Schleswig-Holstein
- Atlas Hamburg
- Volvo
- Golf-TechRückfragen bitte an:
Kreisfeuerwehrverband Pinneberg
Pressesprecher
Thorsten Hintz
Telefon: 04120 8254 700
E-Mail: presse@kfv-pinneberg.org