Kaltenkirchen – Erneut erfolgreicher Schockanruf – Geschädigter übergibt Bargeld an Betrüger
Am gestrigen Mittwochmittag (25.10.2023) ist es in Kaltenkirchen zu einem erneuten Betrugsfall gekommen. In diesem Fall gaben sich Personen als Mitarbeiter des Amtsgerichts Hamburg aus.
Gegen 12:30 Uhr erhielt das geschädigte Ehepaar einen Anruf von einer vermeintlichen Mitarbeiterin des Amtsgerichts Hamburg. Um Vertrauen zu erwecken, teilte die Anrufende ihren Namen, ihre Dienstnummer, ein Aktenzeichen und eine Hamburger Telefonnummer mit. Anschließend beschrieb sie, dass die Tochter des Ehepaars einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nun im Gewahrsam sitze. Die Tochter könne gegen eine sofortige Kautionszahlung in bar entlassen werden.
Im weiteren Verlauf einigte man sich auf eine Geldübergabe an der Wohnanschrift der Geschädigten. Im Anschluss suchte ein falscher Mitarbeiter des Amtsgerichts Hamburg den Übergabeort auf, nahm dort Bargeld in Höhe eines mittleren fünfstelligen Eurobetrags an sich und entfernte sich in unbekannte Richtung.
Am Nachmittag wurde durch den Geschädigten das Polizeirevier in Kaltenkirchen aufgesucht, um eine Strafanzeige zu erstatten.
Der "Abholer" wird auf ein ungefähres Alter von 30 Jahren geschätzt und mit einer Körpergröße von circa 170 cm beschrieben. Die Körperstatur des Mannes wirkte stabil bis kräftig und er hatte dunkle Haare mit einem unauffälligen Haarschnitt. Insgesamt war der Täter dunkel bekleidet und hatte keinen Bart.
Abschließend soll es sich laut Aussagen des Geschädigten um einen Mann mit einem "mitteleuropäischen Phänotypus" handeln.
Die Kriminalpolizei in Pinneberg hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet für den Fall, dass verdächtige Personen im Wohngebiet nördlich der Krückau gesichtet worden sind, um Mitteilung unter der Rufnummer 04101-202-0.
Bereits in der letzten Woche ist es in Quickborn zu einer vollendeten Betrugstat in Bezug auf sogenannte "Schockanrufe" gekommen.
Siehe hierzu die Pressemitteilung vom 23.10.2023 unter dem nachfolgen Link: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/19027/5632516
Aus aktuellem Anlass warnt die Polizei erneut und ausdrücklich vor betrügerischen Anrufen. Die "echten" Ermittlungsbehörden fragen in gar keinem Fall telefonisch etwaige Vermögenswerte ab und bestehen niemals am Telefon auf die sofortige Zahlung von Geld oder die Herausgabe von Wertgegenständen!
Die Vorgehensweisen der Betrüger sind vielfältig. Wiederholt geben sich Anrufer als Polizeibeamte, als Staatsanwälte oder als Mitarbeiter eines Gerichts aus. Es wird anschließend auf fiktive Ermittlungsvorgänge oder Geschehnisse aufmerksam gemacht, die des Öfteren einen Bezug zu vermeintlichen Einbrüchen, Unfallgeschehen oder Notsituationen haben. Oftmals verfügen die Betrüger sogar über Detailwissen und verunsichern die Bürgerinnen und Bürger dadurch enorm. Die Zielrichtung ist dabei immer dieselbe. Die "Opfer" sollen Bargeld besorgen und es den Betrügern aushändigen.
Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.
Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Bad Segeberg 04551 884-2141, Pinneberg 04101 2020). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise.
Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Seniore n/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html
sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/
unmittelbar zu entnehmen.
Tipps für Ihre Sicherheit
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer
auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint.
- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und
finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte
Personen.
- Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den
Anruf.
- Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter 110 (ohne
Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie
nicht die Rückruftaste.Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg
Jens Zeidler
Telefon: 04551-884-2022
Handy: 0151-11717416
E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de