Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 27.10.2023 mit Berichten aus dem Stadt- und Landkreis Heilbronn

Lauffen am Neckar: Senior um hohen Geldbetrag gebracht - Zeugen gesucht Unbekannte brachten im September einen Senior aus Lauffen am Neckar um einen hohen fünfstelligen Eurobetrag. Mitte des Monats klingelten zwei angebliche Polizeibeamte in Uniform bei dem 86-Jährigen und erkundigten sich zunächst ob er alleinstehend sei. Wenige Tage später erhielt der Mann einen Anruf von einem Mann der vorgab ebenfalls Polizist zu sein. Dieser teilte dem Senior mit, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden und ein Täter geschnappt worden sei. Weiter wurde ihm geraten, sein Vermögen in Gold umzuwandeln. Daher begab sich der 86-Jährige zu seiner Bank und bestellte Gold im Wert von mehreren tausend Euro. Dieses sollte er, als angebliche Falle für weitere Diebe, in seiner Garage in der Karlstraße platzieren. Hier wurde es kurz darauf von den Betrügern abgeholt. Diese Beute reichte den Tätern allerdings noch nicht, weshalb sie den Senior noch mehrfach anriefen und versuchten ihn dazu zu bewegen, alle seine Fonds aufzulösen und auch dieses Geld in Gold zu investieren. Das Vorhaben scheiterte allerdings, da die Fonds nicht aufgelöst werden konnten. Am 26. Oktober meldeten sich die Betrüger letztmalig bei dem 86-Jährigen und forderten nochmals einen vierstelligen Geldbetrag. Die Überweisung scheiterte allerdings an einer falschen Kontonummer. Das darauffolgende Gespräch in der Bank bekam eine Bekannte des Betrogenen mit und durchschaute den Betrug. So konnte ein weiterer Schaden abgewendet werden. Wer hat seit Mitte September, insbesondere im Bereich der Karlstraße, verdächtige Wahrnehmungen gemacht? Hinweise gehen unter der Telefonnummer 07131 104 4444 an die Kriminalpolizei Heilbronn. Um sich vor der Betrugsmasche "falscher Polizeibeamten" zu schützen, raten das LKA Baden-Württemberg und das Polizeipräsidium Heilbronn:  Die Polizei ruft Sie niemals unter dem Polizeinotruf 110 an.  Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer auf. So werden Sie Betrüger los.  Werden Sie misstrauisch bei Forderungen nach o schnellen Entscheidungen, o Kontaktaufnahme mit Fremden sowie o Herausgabe von persönlichen Daten, Bargeld, Schmuck oder Wertgegenständen.  Wählen Sie die 110 und teilen Sie den Sachverhalt mit. Benutzen Sie nicht die Rückruftaste, da Sie sonst wieder bei den Tätern landen.  Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.  Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Personen, denen Sie vertrauen. Weitere Informationen und Präventionstipps finden Sie unter www.polizei-beratung.de Heilbronn: Freiheit ist nicht nur ein Wort - Vortrag von Mario Röllig beim PP Heilbronn Am vergangenen Dienstag, den 24. Oktober 2023, referierte Herr Mario Röllig im Großen Lehrsaal des Polizeipräsidiums Heilbronn unter dem Titel "Freiheit ist nicht nur ein Wort" über seine persönlichen Erfahrungen mit der Staatssicherheit in der ehemaligen DDR. Die Veranstaltung wurde von über 90 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten besucht. Präsident Frank Spitzmüller und Strategiepate Peter Wild begrüßten den Referenten und brachten ihre Freude zum Ausdruck, dass Herr Röllig der Einladung des PP Heilbronn gefolgt ist. Mario Röllig, Mitglied der CDU und im Landesvorstand der LSU (Lesben und Schwule in der Union) Berlin, sowie Vorsitzender des Stiftungsbeirates der Stasi-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen gab dabei einen unter die Haut gehenden Einblick in sein Leben als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener in der ehemaligen DDR. Mario Röllig outete sich 1986 als homosexuell, hatte in der Folge eine Beziehung zu einem politisch aktiven Mann aus West-Berlin und wurde daraufhin von der Staatssicherheit angegangen, über diesen Mann Auskünfte zu erteilen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, versprach die Stasi Herrn Röllig einige Vergünstigungen, wie bspw. das schnelle Beziehen einer Wohnung, bzw. den Erhalt eines PKW Trabant. Mario Röllig verweigerte sich den Anwerbeversuchen der Stasi und bekam danach die ganze Härte des Unrechtsstaates DDR zu spüren. Bei einem Fluchtversuch im Jahr 1987 wurde Mario Röllig durch so genannte ungarische Kopfgeldjäger an der Grenze zu Serbien gefasst und in das Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen verbracht, wo er einige Monate unter unglaublichen Demütigungen und psychischer Folter zu leiden hatte. Im Zuge einer Amnestie wurde er im Jahr 1988 aus der DDR ausgewiesen und lebte fortan in West-Berlin. Nach dem Mauerfall 1989 arbeitete er seine Vergangenheit und eine damit einhergehende, schwere Depression durch zahlreiche Vorträge an Schulen und anderen Institutionen auf und vermittelt gleichzeitig die Geschichte der Stasi. Der Vortrag sei unter die Haut gegangen, berichten einige Teilnehmer, die live dabei waren. Die Veranstaltung bewerteten die Teilnehmer in ersten Worten als "großartig und absolut gewinnbringend." Nach einer Fragerunde endete der Vortrag von Herrn Röllig nach knapp zwei Stunden. Als Dank für seinen nicht ganz alltäglichen Vortrag überreichte Präsident Frank Spitzmüller Herrn Röllig als Gastgeschenk das Windlicht des PP Heilbronn und eine gute Flasche Wein aus unserer Region. Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Heilbronn Telefon: 07131/104-1010 E-Mail: heilbronn.pp.sts.oe@polizei.bwl.de