Schockanrufer geben sich als Polizei und Staatsanwaltschaft aus
SI / Bielefeld / Mitte - Weil ihre Tochter angeblich den Tod einer schwangeren Frau verursacht hatte, übergab ein älteres Ehepaar am Dienstag, 14.11.2023, eine vermeintliche Kaution in fünfstelliger Höhe an einen Betrüger.
Die Ehefrau nahm gegen 18: 00 Uhr einen Anruf entgegen. Im Gespräch gab sich die Anruferin als ihre Tochter aus und berichtete, dass etwas Schlimmes passiert sei, sie jedoch nicht weiter darüber sprechen könne. Die Frau wirkte sehr aufgelöst und übergab das Gespräch an eine vermeintliche Polizistin.
Die zweite Betrügerin gab sich als Hamburger Polizeikommissarin aus und gaukelte der älteren Dame vor, ihre Tochter habe einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine schwangere Frau ums Leben gekommen sei. Nun müsse sie eine Kaution aufbringen, damit ihre Tochter wieder nach Hause gehen könne.
Die Bielefelderin hatte zunächst Zweifel. Sie wollte den Namen der Polizistin wissen und gab an, den geforderten Betrag nicht zur Verfügung zu haben. Daraufhin wurde das Gespräch an einen vermeintlichen Staatsanwalt aus Hamburg übergeben. Dieser stellte sich namentlich vor und nannte Details über das Amtsgericht Hamburg. Außerdem behauptete er, bereits mit der Staatsanwaltschaft in Bielefeld in Kontakt zu stehen.
Weil die Bielefelderin nun von der Echtheit der vermeintlichen Amtsträger überzeugt war, stimmte sie einer Geldübergabe zu. Gegen 20:00 Uhr erschien ein Mann an der Tür ihres Hauses an der Melanchthonstraße, zwischen der Stapenhorststraße und der Rolandstraße. Die Geldübergabe erfolgte mithilfe eines weißen Koffers.
Der Geldabholer war laut Beschreibung der Bielefelderin etwa 1,70 m groß. Er hatte dunkle Haare und trug dunkle Bekleidung. Er soll ein osteuropäisches Erscheinungsbild gehabt haben.
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