Festnahme nach „Mitleidsbetrug“: 19-Jährige erlangte sechsstelligen Bargeldbetrag / Polizei warnt und sucht weitere Geschädigte
Am 10.11.2023 gelang Ermittlern des für Betrugsdelikte zuständigen Kriminalkommissariats 24 der Bonner Polizei die Festnahme einer Tatverdächtigen nach einem sogenanntem "Mitleidsbetrug".
Die zunächst unbekannte Täterin hatte zuvor von einem Bonner Geschädigten bei regelmäßigen Geldübergaben einen insgesamt sechsstelligen Bargeldbetrag erlangt. Sie hatte vorgegeben, erheblich erkrankt zu sein und hohe Geldbeträge für wichtige Operationen sowie eine angeblich sanierungsbedürftige Immobilie im Heimatland zu benötigen.
Durch weitere Ermittlungen konnten der optisch älter wirkenden 19-jährigen Beschuldigten weitere gleichgelagerte Straftaten in Bonn und Siegburg zugeordnet werden.
Darüber hinaus gehen die Ermittler derzeit davon aus, dass ihr bzw. ihrem Umfeld noch weitere, bei der Polizei bislang noch nicht bekannte Taten zuzurechnen sind.
Die Vorgehensweise beim sogenannten Mitleidsbetrug ist immer ähnlich:
Herren oder Damen mittleren Alters werden im öffentlichen Raum, zumeist im Bereich der Innenstädte, von jungen Frauen in ein Gespräch verwickelt. Die Täterinnen schildern, dass sie in Deutschland niemanden haben der ihnen hilft und beschreiben ihre angebliche Notlage mit frei erfundenen Szenarien wie zum Beispiel:
einer bevorstehenden Operation oder einer Therapie zur
Bekämpfung einer schweren Krankheit der Angst vor Vergewaltigern oder Menschenhändlern
einem gefährdeten AsylverfahrenKrankheiten ihrer Kinder
einem sanierungsbedürftigen Haus im Heimatland oder dort zu
entrichtender ErbschaftssteuerDie Täterinnen gehen dabei sehr glaubhaft vor und überzeugen ihre Opfer von ihrer Notlage und davon, keinesfalls mit Dritten darüber sprechen zu dürfen, da ihr Leben bzw. ihre Freiheit in Gefahr seien.
Es ist davon auszugehen, dass sowohl die festgenommene Beschuldigte, als auch weitere Täterinnen aus deren Umfeld eine Reihe weiterer Opfer angesprochen und um größere Bargeldbeträge betrügerisch erleichtert zu haben.
Die Ermittler des Kriminalkommissariats 24 fragen daher:
Wem kommt die beschriebene Vorgehensweise bekannt vor?
Wer hat zurückliegend größere Geldbeträge an junge Frauen gezahlt, die vorgegeben haben in einer Notlage zu sein?
Hinweise werden unter der Rufnummer 0228 15-0 oder per E-Mail unter KK24.Bonn@polizei.nrw.de entgegengenommen.
Rückfragen bitte an:
Polizei Bonn
Pressestelle
Telefon: 0228 - 1510-20