BPOLD S: Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Ravensburg und der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Stuttgart: Bundespolizei nimmt Schleuser fest
Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Stuttgart(BPOLI KB Stuttgart) hat gestern (Donnerstag, 23.11.2023) im Auftrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg einen Schleuser und Beschaffer von gefälschten Dokumenten festgenommen und zeitgleich fünf Wohnungen durchsucht.
Bei fünf Wohnungsdurchsuchungen in Hessen, Bayern und Baden-Württemberg hat die Bundespolizei einen 41-jährigen männlichen türkischen Staatsangehörigen als mutmaßlichen Organisator von Schleusungen und Beschaffer von gefälschten Identitätsdokumenten verhaftet. Der Schleuser besitzt eine befristete Aufenthaltserlaubnis für Deutschland.
Seit Januar 2023 ermittelt die BPOLI KB Stuttgart im Auftrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg gegen den 41-jährigen türkischen Staatsangehörigen wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern und der Urkundenfälschung.
Zusätzlich in den Fokus der Ermittelnden rückten vier weitere männliche Personen, die unter anderem als Fahrer und Fahrzeugüberlasser an den Schleusungen mitgewirkt haben. Gegen diese vier Beschuldigten wurden jeweils Durchsuchungsbeschlüsse für ihre Meldeadressen in Baden-Württemberg und Bayern erwirkt.
Es handelt sich bei den Personen zum einen um zwei männliche türkische Staatsangehörige im Alter von 54 und 30 Jahren, die jeweils eine Niederlassungserlaubnis für Deutschland besitzen. Zum anderen konnte ein männlicher italienischer Staatsangehöriger (türkischer Herkunft) im Alter von 30 Jahren ermittelt werden. Bei dem Fahrzeugüberlasser handelt es sich um einen 24-jährigen männlichen türkischen Staatsangehörigen mit einer befristeten Aufenthaltsgestattung.
Den insgesamt fünf Beschuldigten wird vorgeworfen, arbeitsteilig und einem gemeinsamen Tatplan entsprechend, türkische Staatsangehörige, die über keine einreise- und aufenthaltslegitimierenden Dokumente verfügten, für eine Schleusung angeworben und nach Deutschland gebracht, teilweise auch von Deutschland in andere Länder verbracht zu haben.
Die Schleusungen wurden mit verschiedenen Autos und unter anderem von Bosnien-Herzegowina über Kroatien, Slowenien, Italien, Österreich und der Schweiz nach Deutschland durchgeführt. Für eine Personenschleusung wurde zwischen 5.000 EUR und 6.500 EUR verlangt.
Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen verbuchten die Schleuser in nur drei Monaten rund 65.000 EUR an Schleusergeld.
Weiterhin verschaffte der 41-jährige festgenommene türkische Organisator den Geschleusten gegen weitere Bezahlung gefälschte Identitätsdokumente, damit sich diese in Deutschland anmelden können.
Nach mehrmonatigen - auch verdeckten - Ermittlungen konnten die Schleuser schließlich identifiziert werden.
Die Wohnungsdurchsuchungen fanden in Lauingen an der Donau und Weitnau in Bayern, Sontheim/Brenz und Aitrach in Baden-Württemberg und in Hanau/Hessen statt.
Der Festgenommene wurde am späten Donnerstagnachmittag einem Haftrichter am Amtsgericht Ravensburg vorgeführt, der den bereits auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg erlassenen Haftbefehl in Vollzug setzte. Seither befindet sich der 41-Jährige wegen des dringenden Tatverdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern in mehreren Fällen sowie Urkundenfälschung in Untersuchungshaft in einer Justizvollzugsanstalt.
Die Auswertung der bei den Durchsuchungen aufgefundenen Beweismittel und die weiteren Ermittlungen dauern an.
Insgesamt waren rund 100 Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei im Einsatz.
Rückfragen bitte an:
Staatsanwaltschaft Ravensburg
Erste Staatsanwältin Tanja Vobiller
Tel. 0751 806-1332
E-Mail: Tanja.Vobiller@staravensburg.justiz.bwl.de
Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Stuttgart
EPHK Ulrich G. Baisch
Tel.: 07031 8174-1200
E-Mail: bpolikb.stuttgart2@polizei.bund.de