Anlagenbetrug: Vorsicht beim Online Trading
Am 28.11.2023 meldeten sich zwei Geschädigte bei der Polizei, die offenbar beim Online Trading betrogen wurden. Beiden Betrugsopfern wurden gleichermaßen erst traumhafte Rendite in Aussicht gestellt und vielversprechende Handelsstrategien vorgegaukelt. Zu einer Auszahlung ihres erwirtschafteten Scheinvermögens kam es jedoch nicht. So verlor ein 53-jähriger Deutscher aus dem Raum Barth insgesamt über 30.000 Euro, nachdem er bei dem Unternehmen "chain-rock" investierte.
Die Maschen laufen dabei wie folgt ab. Interessierte Anleger werden auf professionell wirkendenden Schein-Handelsplattformen gelockt, wo sie zunächst kleinere Beträge von 250 Euro anlegen, um diese beispielsweise in Kryptowährungsgeschäfte zu investieren. Den Verlauf des Handels und des erwirtschafteten Geldes können die Anleger online verfolgen. Scheinbar seriös wirkende Berater stehen im engen, zumeist schriftlichen Kontakt mit ihren "Kunden". Im guten Glauben, kurz vor der Auszahlung des Gewinnes zu stehen, eröffnete der 53-Jährige auf Anraten des vermeintlichen Experten ein Konto, auf welchem der Gewinn von 400.000 Euro nach einer Transaktionszahlung von rund 30.000 Euro bereitgestellt werden sollte. Dabei wurde die angebliche Auszahlung von den Betrügern immer wieder hinausgezögert. Die falschen Trader sind dabei sehr einfallsreich in ihren Begründungen, warum der Gewinn noch nicht gezahlt werden kann, obwohl die Transaktionssumme bereits gezahlt wurde. Angeblich gestiegene Kosten oder Gebühren, Prüfungshandlungen von Banken oder andere Gründe werden vorgeschoben, um Zeit zu gewinnen, sich mit dem erbeuteten Geld aus dem Staub machen zu können.
Ein 83-jähriger Deutscher von der Insel Rügen beabsichtigte ebenfalls mit einer Investition von rund 500 Euro bei dem Unternehmen "Global Tech Industries Limited" Handel zu treiben. Offenbar wurden im Zuge des Tradings auch persönliche Bankdaten des Seniors abgefischt, da dessen Erspartes plötzlich nicht mehr auf dem Konto vorhanden war. Damit verlor der 83-Jährige mehr als 20.000 Euro an die Betrüger.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen in beiden Fällen aufgenommen. Ob die beiden Betrugsstraftaten miteinander in Verbindung stehen, muss noch geprüft werden. Die Polizei appelliert in diesem Zusammenhang beim Online Trading wachsam zu sein. Ungewöhnlich hohe Gewinne mit wenig Einsatz sollten immer misstrauisch machen. Misstrauen ist ebenfalls angeraten, wenn Investitionen in Kryptowährung getätigt werden sollen. Informieren Sie sich im Vorfeld über die Trading-Plattform, bevor Sie Geld überweisen. Nutzen Sie dafür die Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen oder zu persönlichen Verhältnissen ausfragen. Geben Sie keine sensiblen Daten preis (z.B. Zugangsdaten zu Konten oder Depots). Befürchten Sie betrogen worden zu sein, erstatten Sie umgehend Anzeige bei der Polizei. Sichern Sie hierzu alle Kommunikationsdaten mit den Betrügern (Mailverkehr, Chatverläufe, Videos, Telefonnummern und Websideadressen). Sichern Sie Ihr Online-Banking vor einem möglichen Fremdzugriff.
Präventionshinweise der Polizei zu weiteren Betrugsmaschen mit Kryptowährung finden Sie hier: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/108747/5464567.
Im Auftrag
Stefanie Peter
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