Betrug beim Online-Investment – Zahl der Anlagebetrügereien im Internet nimmt merklich zu

LK NORTHEIM (Wol) - Die Polizei Northeim verzeichnet aktuell einen Anstieg von Betrugsvorgängen im Zusammenhang mit Geldanlagen im Internet. Die Schadenssummen reichen dabei von ein paar hundert Euro bis in den annähernd sechsstelligen Bereich. Ausgangspunkt für die Betrügereien sind dabei meist Werbebanner oder Videos auf Social-Media-Plattformen. Auf den damit verlinkten Webseiten geben die Opfer u.a. ihre Kontaktdaten an. Was folgt ist in der Regel der Anruf eines persönlichen Anlageberaters, häufig über WhatsApp, meist von einer ausländischen Anschlussnummer, auffällig oft mit einer Vorwahl aus Großbritannien (+44 ...) und in deutscher Sprache. In einer geschickten Gesprächsführung versprechen die vermeintlichen Anlageberater hohe Renditen auf die Geldanlagen. Das anfängliche Erstinvestment von meist nur 250,- Euro wirft dann innerhalb weniger Tage große Gewinne ab. Dabei ist es egal ob in Aktien, Anleihen oder auch sonstige Trading-Produkte wie Krypto-Währungen investiert wird. Real sind diese Gewinne jedoch nicht. Auf den vermeintlichen Online-Investment-Accounts der Geschädigten werden die Kurse und damit auch die angeblichen Gewinne so manipuliert dargestellt, wie es von den Tätern beabsichtigt ist. Tatsächlich wird das Geld der Geschädigten nie investiert, sondern verschwindet auf den Konten der Täter. Unter dem Eindruck der hohen Gewinne, werden die Geschädigten schnell dazu verleitet, höhere Investitionen zu tätigen. Viele kommen der Aufforderung ihres Beraters immer wieder nach und überweisen innerhalb weniger Wochen immer höhere Geldbeträge. Geleistet werden die Überweisungen meist an unterschiedliche Girokonten, sowohl im Inland als auch im Ausland, selten aber an den gleichen Empfänger. Auch werden unter Anleitung des Beraters Accounts bei Krypto-Börsen durch die Geschädigten selbst eröffnet. Dabei fangen die Täter oft unbemerkt die Zugangsdaten zu den Accounts ab, um in der Folge selbst Zugriff darauf und somit auf das Geld der Geschädigten zu erhalten. Das böse Erwachen folgt in der Regel dann, wenn es zu einer Auszahlung der vermeintlichen Gewinne kommen soll. Auszahlungen werden mit Verweis auf angeblich fällige Steuern oder Gebühren verweigert. Plötzlich sind separate Auszahlungskonten erforderlich oder der Kontakt zum bis dahin so engagierten Anlageberater bricht schlicht ab. Niemand ist mehr zu erreichen und die genutzte Investment-Webseite ist offline. Die Geschädigten haben keinen Zugriff mehr auf ihr Vermögen. Eine Retoure der Überweisungen ist meist auf Grund des zeitlichen Verzuges ebenfalls nicht mehr möglich. Die Polizei Northeim warnt in diesem Zusammenhang eindringlich vor solch vermeintlich lukrativen Anlagegeschäften. Werden sie misstrauisch, wenn sie von angeblichen Anlageberatern aus dem Ausland über WhatsApp angerufen werden. Vertrauen sie ihr Geld niemandem an, den sie nicht kennen und investieren sie nicht in Produkte, die ihnen selbst unbekannt sind. Wenn sie Geld anlegen wollen, prüfen sie die Angebote intensiv auf ihre Seriosität und holen sie sich ggf. Beratung, zum Beispiel bei ihrer Hausbank. Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Northeim Pressestelle Telefon: 05551/7005 200 Fax: 05551/7005 250 E-Mail: pressestelle@pi-nom.polizei.niedersachsen.de