Polizei verzeichnet Ermittlungserfolg in der Bekämpfung der Gewaltkriminalität unter Jugendlichen und Heranwachsenden im Bereich Ostfildern – Mehrere Tatverdächtige ermittelt
Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart
und des Polizeipräsidiums Reutlingen:
Ostfildern (ES): Im Zeitraum von April bis September 2023 kam es in Ostfildern vermehrt zu teils schwerwiegenden, gewalttätigen Auseinandersetzungen, bei denen sich rivalisierende Jugendgruppierungen gegenüberstanden.
Die vor diesem Hintergrund verübten Delikte zeichneten sich durch eine hohe Gewaltbereitschaft der Beteiligten aus, die sich wiederholt im Einsatz von Messern, Schlagstöcken oder Schreckschusswaffen niederschlug. Die Auseinandersetzungen gipfelten in einem versuchten Tötungsdelikt am 6. August 2023 in Ostfildern-Nellingen, bei dem ein junger Mann durch Messerstiche lebensgefährlich und ein zweiter ebenfalls schwer verletzt wurde (vgl. Pressemitteilung vom 7. August 2023/13.54 Uhr).
Im Zuge einer im September 2023 eingerichteten Ermittlungskooperation der Kriminalpolizeidirektion Esslingen und des Polizeireviers Filderstadt konnten zwischenzeitlich zu verschiedenen Delikten Verdächtige identifiziert werden. Gegen zehn im Raum Ostfildern, Esslingen und Kirchheim unter Teck ansässige Jugendliche und Heranwachsende im Alter zwischen 16 und 18 Jahren erwirkte die Staatsanwaltschaft Stuttgart richterliche Durchsuchungsbeschlüsse, die von den Ermittlern nach und nach vollstreckt wurden. Mehrere mit Unterstützung von Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz durchgeführte Kontrollaktionen im öffentlichen Raum führten parallel hierzu zu Erkenntnissen über die Zusammensetzung der Gruppierungen. Immer wieder beschlagnahmten die Einsatzkräfte bei den Kontrollen Messer und andere gefährliche oder teilweise verbotene Gegenstände wie Teleskopschlagstöcke, was in entsprechende Strafanzeigen wegen Verstößen gegen das Waffengesetz mündete.
Nach den bisherigen Ermittlungen dürften dem anhaltenden Konflikt zwischen den Gruppierungen insbesondere Betäubungsmittelgeschäfte zugrunde liegen. Teilweise kam es aber auch zu Straftaten zum Nachteil von unbeteiligten Personen.
Beispielsweise werden sich zwei 18-Jährige wegen eines am 22. April 2023 an der U-Bahn-Haltestelle Scharnhauser Park begangenen, versuchten schweren Raubes unter Mitführens einer Schreckschusswaffe verantworten müssen. Sie sollen von zwei jungen Männern, bei denen es sich wahrscheinlich um Zufallsopfer handelte, die Herausgabe von Bargeld gefordert haben. Den Opfern war jedoch die Flucht gelungen.
Fünf Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 18 Jahren werden wegen eines Ende Juli in Ostfildern-Nellingen verübten, schweren Raubes zur Anzeige gebracht. Sie sollen einen Jugendlichen aus der Gruppe ihrer Kontrahenten mit Schlägen und Tritten traktiert und unter anderem dessen Geld und eine geringe Menge Betäubungsmittel an sich genommen haben. Einer der Verdächtigen, ein zur Tatzeit 16-Jähriger, der als mutmaßlicher Haupttäter gilt, befand sich in diesem Zusammenhang vorübergehend in Untersuchungshaft, aus der er nur gegen Hinterlegung einer Sicherheitsleistung entlassen wurde.
Als Racheakt für diese Tat sieht die Polizei eine Straftat an, die sich Mitte August zugetragen hat. Dabei soll ein 16-Jähriger einen der Verdächtigen des vorangegangenen Raubdelikts mit einem Messer verletzt haben, weshalb er sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten muss.
Im Zusammenhang mit dem versuchten Tötungsdelikt vom 6. August 2023 wird aktuell gegen mehrere mutmaßlich beteiligte Jugendliche ermittelt.
Die Ermittlungen dauern weiter an. Auch die regelmäßigen Kontrollen werden fortgeführt.
Die genannten Auseinandersetzungen in Ostfildern stehen nach derzeitigem Stand der Ermittlungen nicht im Zusammenhang mit den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen zwei rivalisierenden Gruppierungen im Großraum Stuttgart. (ak)
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