,,Soko Kipo“ – Zahl der Wohnungsdurchsuchungen bei Verdachtsfällen ist weiter gestiegen
Die im Juni 2022 eingerichtete Sonderkommission Kinderpornografie arbeitet mit zahlreichen Mitarbeitenden weiter daran, pädophilen Tätern und Täterinnen Einhalt zu gebieten, sie der Justiz zuzuführen und somit Kinder vor Missbrauch zu schützen.
2023 wurden durch die in der Soko Kipo tätigen Polizeibeamten und -beamtinnen 307 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Dabei wurden Datenträger mit einem Datenvolumen von mehr als 100 Terabyte (TB) sichergestellt. 1 TB entspricht demnach einer Anzahl von 250 Filmen oder 500 Stunden HD-Videos.
Von den Durchsuchungen zugrunde liegenden Strafverfahren konnten bereits 101 abschließend bearbeitet und den verschiedenen zuständigen Staatsanwaltschaften übergeben werden. Die Aufklärungsquote grenzt dabei regelmäßig an die 100 Prozent.
Die daraus resultierenden Urteile bewegen sich, auch aufgrund der 2021 in Kraft getretenen Strafrechtsverschärfung, in der Regel zwischen 1 und 10 Jahre Freiheitsstrafe.
Bei einigen der durchgeführten Durchsuchungen wurden auch speziell ausgebildete Diensthunde, sog. Datenspeicherspürhunde, eingesetzt.
Neu ist die Einführung von künstlicher Intelligenz im Deliktsbereich.
Nicht nur die Täter und Täterinnen agieren mit Bildern, die durch künstliche Intelligenz hergestellt wurden. Die künstlich erzeugten Bilder haben dabei eine Qualität, die sie kaum noch von realen Bildern unterscheidet. Die Strafbarkeit bei KI-Abbildungen (wenn wirklichkeitsnah) ist gleichermaßen wie ein realer Inhalt zu sehen.
Aber auch die Polizei begegnet den immer größer werdenden Datenmengen durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. Das Polizeipräsidium Dortmund nimmt als eine von vier Behörden in NRW am entsprechenden Pilotprojekt des Landeskriminalamtes NRW teil.
Aktuell bedeutet das eine Mehrarbeit für die Mitarbeitenden, um wirklich kein Bild und kein Video zu übersehen.
Langfristig gesehen wird der Einsatz von künstlicher Intelligenz zur deutlich schnelleren Bearbeitung der Verfahren führen, insbesondere in den minder schweren Fällen.
Trotz der bereits erzielten Erfolge warten insgesamt noch ca. 185 TB Datenvolumen auf ca. 2000 Datenträgern darauf, von den Mitarbeitenden ausgewertet zu werden.
"Wir haben uns in Dortmund entschieden, dem unerträglichen Leid von Kindern durch sexuellen Missbrauch und Kinderpornografie vehement entgegenzutreten.
Deshalb haben wir das Thema zu einem behördenstrategischen Schwerpunkt gemacht. Was kann wichtiger sein, als der Schutz von Kindern vor skrupellosen Peinigern", so Polizeipräsident Lange.
Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Diana Krömer
Telefon: 0231/132-1022
E-Mail: poea.dortmund@polizei.nrw.de