Straftaten zum Nachteil älterer Menschen: Millionenschaden durch Betrüger – mit Video
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Das LKA veröffentlicht das ProPK-Medienpaket zum Thema Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (SÄM) ? Falsche Polizeibeamte, Enkeltrick und Schockmoment.
Weitere Informationen unter: ttps://www.presseportal.de/blaulicht/pm/68442/5700318
Straftaten zum Nachteil älterer Menschen: Millionenschaden durch
Betrüger
Tatort Telefon: Falsche Polizisten und Enkeltrick - Phänomene, die
die Polizei Niedersachsen nach wie vor beschäftigen. Das
Landeskriminalamt Niedersachsen klärt über die beiden Betrugsmaschen
auf und gibt nützliche Hinweise, um sich vor Tätern zu schützen.
Die Polizei Niedersachsen verzeichnete im vergangenen Jahr eine
mittlere siebenstellige Schadenssumme für das Phänomen Falsche
Polizeibeamte sowie eine niedrige siebenstellige Schadenssumme für
das Phänomen Enkeltrick. Die jeweilige Schadenssumme wurde durch eine
niedrige dreistellige Anzahl vollendeter Taten (Falsche
Polizeibeamte) bzw. eine mittlere zweistellige Anzahl vollendeter
Taten (Enkeltrick) verursacht. Die Gesamtzahl der Straftaten des
Phänomens Falsche Polizeibeamte lag im mittleren vierstelligen
Bereich. Beim Phänomen Enkeltrick registrierte die niedersächsische
Polizei eine niedrige vierstellige Zahl.
Die Täter suchen gezielt nach Menschen, die Kinder im
Erwachsenenalter haben könnten, weil sie unter anderem davon
ausgehen, dass diese über entsprechende finanzielle Mittel verfügen
Falsche Polizeibeamte
Beim Phänomen der falschen Polizeibeamten versuchen die Täter mit
einer speziellen Technik, dem sogenannten Call ID Spoofing, den
Angerufenen vorzutäuschen, mit der 110 (z. B. 0511 - 110) oder einer
Vorwahlnummer aus dem Wohnbereich anzurufen. Die Täter halten sich
hierbei jedoch meistens im Ausland auf. Beim anschließenden Gespräch
sind die Täter so überzeugend, dass die potenziellen Geschädigten
leicht auf ihre Geschichte reinfallen können. So berichten die Täter
von umherziehenden Einbrecherbanden oder korrupten
Bankmitarbeitenden. Geschickt vermitteln sie älteren Menschen ein
Gefühl der Unsicherheit. Dieses nutzen sie dann aus, um die
Seniorinnen und Senioren zur Herausgabe ihrer Vermögensgegenstände zu
bewegen, um diese dann in die vermeintliche polizeiliche Verwahrung
zu nehmen.
Damit es gar nicht erst so weit kommt und die Wertgegenstände bei den
Betrügerbanden landen, hat die Polizei Niedersachsen die wichtigsten
Infos zusammengestellt:
- Die Polizei wird Sie niemals um Geld oder Wertsachen bitten!
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und übergeben Sie
grundsätzlich niemals Geld oder Wertsachen an fremde Personen
- Lassen Sie keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Legen Sie einfach auf! Beenden Sie aktiv das Gespräch!
- Die Polizei ruft niemals mit der Rufnummer 110 oder einer Vorwahl
und 110 an!
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu und verständigen Sie über
den Notruf 110 die Polizei!
REMINDER Telefon:
https://www.polizei-beratung.de/medienangebot/detail/296-
achtung-falsche-polizeibeamte/
Enkeltrick
"Rate mal, wer hier spricht!", so beginnt häufig die Masche eines
anderen Phänomens: der sogenannte Enkeltrick ist eine von den
Betrügerbanden genutzte Variante, um ältere Menschen um ihre
Ersparnisse zu bringen. Nachdem die Seniorinnen und Senioren geraten
haben, wer am Telefon ist, haben die Täter dann leichtes Spiel und
kennen den Namen eines Familienangehörigen. Der vermeintliche
Familienangehörige täuscht dann eine finanzielle Notlage vor. Das
kann beispielsweise ein Unfall, ein Autokauf oder eine Rechnung sein.
Die angerufene Person wird dann von den Tätern unter Druck gesetzt,
da behauptet wird, dass die Lage äußerst dringlich sei. Haben die
potenziellen Geschädigten kein Bargeld zu Hause, werden sie von den
Callcenter-Agenten zur Bank geschickt, um das Geld so schnell wie
möglich zu holen.
Die Polizei Niedersachsen hat zur Bekämpfung des Phänomens Enkeltrick
einige Tipps für Bürgerinnen und Bürger zusammengestellt:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selbst
mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie
Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen zu nennen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte
oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen
Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte
wissen kann.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen
Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie
sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die
jeweilige Person unter der Ihnen bekannten Nummer an und lassen Sie
sich den Sachverhalt bestätigen. Nachfragen schützt!
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert:
Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe
stehenden Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an
unbekannte Personen, auch nicht an die Polizei.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, legen Sie aktiv auf und
informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
Besonderes Stilmittel: der Schockmoment
In beiden Phänomenbereichen kann es dazu kommen, dass sich Täter
einem besonderen Stil bedienen. Sie versuchen die potenziellen
Geschädigten durch einen Schockmoment massiv unter Druck zu setzen.
Diese Variation wird aber grundsätzlich den Phänomenen Falsche
Polizeibeamte oder Enkeltrick zugerechnet.
Die Täter geben sich auch hier als Verwandte (Kind oder Enkelkind)
oder als Polizeibeamte aus. Zusätzlich täuschen sie dann eine
Notsituation vor, um die Angerufenen zur Übergabe von Geld oder
Wertsachen zu bewegen. Eine gängige Masche ist hier der vorgetäuschte
Verkehrsunfall. Ein Familienmitglied sei in einen Verkehrsunfall
verwickelt, habe eine andere Person dabei getötet und sei nun von der
vermeintlichen Polizei festgenommen worden. Anschließend führt der
falsche Polizeibeamte das Gespräch weiter und verlangt zur
Freilassung dieses falschen Familienangehörigen eine Kaution.
Die falschen Polizeibeamten oder falschen Familienangehörigen agieren
täuschend echt. Ein Beispiel für das professionelle Vorgehen stellen
wir Ihnen in dieser Pressemitteilung mit einem Video zur Verfügung.
Weitere Informationen zu diesen Phänomenen finden Sie hier:
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick
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