Coesfeld/Ermittlungen gegen Apotheker aus Coesfeld: „Medizin“ ohne Wirkstoff festgestellt – Hinweise der Behörden
Gemeinsame Presseerklärung des Kreises Coesfeld, der Staatsanwaltschaft Münster und der Kreispolizeibehörde Coesfeld:
Am 19. April und am 30. August 2023 durchsuchte die Polizei Coesfeld die Räumlichkeiten einer Apotheke in Coesfeld. In beiden Fällen vollstreckten die Beamtinnen und Beamten Beschlüsse, weil der Verdacht bestand, dass verschreibungspflichtige Medikamente ohne die erforderliche ärztliche Verschreibung an Patientinnen und Patienten ausgegeben wurden.
Im Rahmen der zweiten Durchsuchung der Geschäftsräume der Apotheke wurden verschiedene Beweismittel und Asservate sichergestellt. Hierunter befanden sich auch von der Apotheke hergestellte Arzneimittel, die unzureichend gekennzeichnet waren. Diese sind durch das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen untersucht worden. Das Landeskriminalamt teilte im Januar 2024 in einem Gutachten mit, dass in einer Flasche, in der sich laut Aufdruck "Ibuprofensaft" befinden sollte, kein Wirkstoff enthalten gewesen ist.
Die ermittelnden Behörden und das Gesundheitsamt des Kreises Coesfeld empfehlen daher, eventuell vorhandene Restbestände von in der Apotheke hergestellten Arzneimitteln zu verwerfen, da nicht sicher von einer Wirksamkeit ausgegangen werden kann. Nach aktueller Bewertung besteht keine Gesundheitsgefahr. Die betreffenden Medikamente können sachgerecht im Restmüll entsorgt werden.
Das Gesundheitsamt des Kreises Coesfeld hatte bereits im August 2023 die Schließung der Apotheke angeordnet.
Die Ermittlungen im Ermittlungsverfahren sind noch nicht abgeschlossen und dauern an.
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