Leezen – falsche Polizeibeamte erbeuten zwei Goldbarren – Polizei sucht Zeugen und mahnt erneut zur Vorsicht
Am Montag (29.01.2024) ist es in Leezen zu einer vollendeten Betrugstat durch falsche Polizeibeamte zum Nachteil einer 85-jährigen Geschädigten gekommen, bei der zwei Goldbarren in einem geschätzten Wert von 20.000 Euro entwendet wurden.
Die Geschädigte übergab die Goldbarren ungefähr zwischen 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr an Ihrer Wohnanschrift an einen unbekannten Täter.
Zuvor kontaktierten verschiedene Personen, die sich jeweils mit verschiedenen Funktion als Polizeibeamte von der Polizei in Segeberg ausgaben, mehrfach telefonisch die Geschädigte. Nach Darstellung der Anrufer habe es einen Verkehrsunfall gegeben, bei dem ein Notizzettel festgestellt worden wären. Auf diesen Zetteln habe der Name und die Wohnanschrift der Geschädigten mit dem Hinweis "vermögend" gestanden.
Nun müssten die angeblichen Polizeibeamten ihr Vermögen schützen und wiesen die Geschädigte an, jegliche Wertgegenstände aus dem Bankfach zu räumen. Dieser Aufforderung kam die 85-Jährige nach und suchte die örtliche Bankfiliale auf.
Anschließend erschien ein "Abholer" an der von der Bankfiliale nur wenige Kilometer entfernten Wohnanschrift und nahm zwei Goldbarren an sich. Die Person wurde als großer, schlanker Mann beschrieben, der ein rundes, volles Gesicht hatte und eine Pudelmütze trug.
Im Anschluss der Übergabe stieg der unbekannte Täter in einen Personenkraftwagen und entfernte sich. Weitere Hinweise sind nicht bekannt.
Die Kriminalpolizei in Bad Segeberg hat die Ermittlungen zu diesem Fall aufgenommen und bittet Zeugen, sich mit sachdienlichen Hinweisen unter Rufnummer 04551-884-0 zu melden.
Vor dem aktuellen Hintergrund warnt die Polizei zum wiederholten Male vor betrügerischen Anrufen.
Derartige Anrufe sind ein bundesweites Phänomen, das oftmals durch überörtliche Täter begangen wird. Unbekannte Anrufer versuchen immer wieder mittels dieser Masche an Bargeld und Wertgegenstände zu kommen.
Der Fantasie der Betrüger sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Wiederholt geben sich Anrufer als vermeintliche Polizeibeamte aus, die sich am Telefon mit einem Namen und einer willkürlichen Polizeidienststelle vorstellen. Es wird anschließend auf gegenwärtige Ermittlungsverfahren in Bezug auf unter anderem Einbrüche aufmerksam gemacht. Oftmals verfügen die Betrüger sogar über Detailwissen und verunsichern die Bürgerinnen und Bürger dadurch enorm. Die Zielrichtung ist dabei immer dieselbe. Die "Opfer" sollen Bargeld oder sonstige Wertgegenstände besorgen und es den Betrügern aushändigen.
Die Polizei ruft insbesondere ältere Menschen dazu auf, bei derartigen Anrufen hellhörig zu werden und umgehend die Polizei zu informieren. Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälteren Verwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.
Zudem können sich besorgte Bürger bei bestehender Unsicherheit im Umgang mit derartigen Anrufen an jede örtliche Polizeidienststelle oder gleichermaßen an das Sachgebiet Prävention der Polizeidirektion Bad Segeberg wenden (Bad Segeberg
04551 884-2141, Pinneberg 04101 2020). Dort erhalten vermeintliche Opfer, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter örtlicher Geldinstitute, entsprechende Hinweise.
Wertvolle Sicherheitstipps für Senioren sind dem Bereich der Prävention der Homepage der Landespolizei Schleswig-Holstein unter
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Praevention/Seniore
n/_artikel/sicherheitstipps_artikel.html
sowie der Internetpräsenz der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes unter
https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/enkeltrick/
unmittelbar zu entnehmen.
Tipps für Ihre Sicherheit
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Legen Sie den Hörer
auf, wenn Ihnen etwas merkwürdig erscheint.
- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und
finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte
Personen.
- Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder anderen Vertrauten über den
Anruf.
- Wenn Sie unsicher sind: Rufen Sie die Polizei unter 110 (ohne
Vorwahl) oder Ihre örtliche Polizeidienststelle an. Nutzen Sie
nicht die Rückruftaste.Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Bad Segeberg
- Pressestelle -
Dorfstr. 16-18
23795 Bad Segeberg
Jens Zeidler
Telefon: 04551-884-2022
Handy: 0151-11717416
E-Mail: pressestelle.badsegeberg@polizei.landsh.de