BPOLI MD: Reisen ohne gültiges Zugticket mit Drogen im Gepäck und 127 Minuten Zugverspätungen
Am Sonntag, den 4. Februar 2024 wurde die Bundespolizei gegen 10:00 Uhr durch die Notfallleitstelle der Bahn Leipzig über zwei Beförderungserschleichungen auf der Strecke von Berlin nach Halle/ Saale informiert. Nach ersten Erkenntnissen nutzten die 17 und 18-Jährigen einen Intercityexpress ohne ein für die Fahrt erforderliches Zugticket zu besitzen. Der Ältere gab dem Kontrolleur bereitwillig seine Personalien zur Ausstellung einer Fahrpreisnacherhebung. Der Jüngere verweigerte die Herausgabe seines Ausweises. Daraufhin kontaktierte der Zugbegleiter seine Leitstelle und bat um Unterstützung. Eine verständigte Streife der Bundespolizei erwartete die Einfahrt des Zuges auf dem Ankunftsgleis am Hauptbahnhof Halle/ Saale und kontrollierte den 17-Jährigen. Hierbei nahmen die Beamten starken Marihuanageruch wahr. Sie stellten bei der Durchsuchung seiner Sachen circa 55 Gramm, vermutlich Marihuana, fest und anschließend sicher. Nach Beendigung der strafprozessualen Maßnahmen täuschte er den Beamten gegenüber eine ärztliche Hilflosigkeit vor. Daraufhin wurde ein Rettungswagen angefordert. Dieser war kurze Zeit später am Ereignisort und konnte keinerlei körperliche Beeinträchtigungen bei dem 17-Jährigen feststellen. Nach telefonischer Rücksprache mit der Mutter des Heranwachsenden, durfte er die Räumlichkeiten der Bundespolizei alleine verlassen. Er erhält Strafanzeigen wegen des Erschleichens von Leistungen und des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln.
Keine sechs Stunden später sollten Beamte erneut auf das Duo treffen. Gegen 15:45 Uhr bemerkte ein achtsamer Triebfahrzeugführer eines Intercityexpresses, bei der Fahrt aus dem Hauptbahnhof Halle/ Saale, im Bereich des Güterbahnhofes, zwei Personen im Gleisbereich. Unverzüglich leitete er eine Gefahrenbremsung ein und die Bahngleise wurden für den weiteren Zugverkehr gesperrt. Alarmierte Bundespolizisten verlegten umgehend in den Bereich und konnten die Teenager wohlbehalten außerhalb der Gleise feststellen. Durch die 20-minütige Sperrung der Bahngleise erhielten 13 Züge Verspätungen von insgesamt 127 Minuten. Nach aktuellem Stand wurden keine Reisenden im Zug durch die Schnellbremsung verletzt. Die Bundespolizeiinspektion Magdeburg hat entsprechend ein Ermittlungsverfahren gegen den 17- und 18-jährigen Deutschen wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.
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