Bundespolizeidirektion München: Mutmaßlicher Schleuser flieht vor Polizei und soll andere auf der A8 gefährdet und bei der Festnahme Widerstand geleistet haben
Ein mutmaßlicher Schleuser hat am Dienstagmorgen (6. Februar) Anhaltesignale der Polizei missachtet und ist vor einer Kontrolle davongerast. Dabei hat er mutmaßlich nicht nur andere Verkehrsteilnehmer, sondern auch seine Mitfahrer - sechs Syrer ohne Ausweispapiere, zwei davon waren im Kofferraum - gefährdet. Nach einer Viertelstunde konnte er gestoppt werden. Unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt nun die Bundespolizei.
Beamte der Grenzpolizeiinspektion Piding wollten am Dienstag gegen 07:45 Uhr auf der A8 kurz vor der Ausfahrt Neukirchen in Fahrtrichtung München einen Pkw mit polnischer Zulassung kontrollieren. Der Fahrer des Ford C-Max ignorierte die Anhaltezeichen der Beamten und gab Vollgas. Er ist dringend verdächtig, versucht zu haben, die ihn verfolgenden Polizisten durch mehrmaliges Blinken zu täuschen und wiederholt die Fahrspur gewechselt zu haben, um Überholmanöver zu verhindern. Dabei kam es nach aktuellem Ermittlungsstand beinahe zu einem Auffahrunfall. Seine gefährlichen Fahrmanöver soll er bis zur Anschlussstelle Traunstein/Siegsdorf fortgesetzt haben, wo er gegen 08:00 Uhr durch eine andere Streife der Grenzpolizei gestoppt werden konnte. Bei seiner Festnahme soll der 30-jährige Staatsangehörige der Republik Moldau erheblichen Widerstand geleistet und dabei zwei Beamte leicht verletzt haben. Auch der mutmaßliche Schleuser zog sich bei seinen Widerstandshandlungen leichte Verletzungen zu, welche ambulant im Krankenhaus versorgt wurden.
Im Fahrzeug befanden sich neben dem Fahrer weitere sechs Männer, nach eigenen Angaben syrische Staatsangehörige. Zwei davon kauerten im Kofferraum des Fahrzeuges. Der jüngste Insasse war ein 16-Jähriger, der ohne sorgeberechtigte Person nach Deutschland reiste. Keine der festgestellten Personen verfügte nach bisherigem Erkenntnisstand über Dokumente, die zur Einreise in die Bundesrepublik berechtigen.
Um die Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer zu minimieren, musste die Autobahn A8 in Fahrtrichtung München durch die Verkehrspolizeiinspektion Traunstein für kurze Zeit gesperrt werden.
Der 30-Jährige wurde zusammen mit den Geschleusten an die zuständige Bundespolizeiinspektion Freilassing übergeben. Gegen den Fahrer besteht der dringende Verdacht des Einschleusens von Ausländern unter einer das Leben gefährdenden, unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung. Zudem wird er sich wegen des dringenden Verdachts des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und der Straßenverkehrsgefährdung verantworten müssen. Die weiteren Ermittlungen werden unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein - Spezialabteilung zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden und organisierten Kriminalität nach dem "Traunsteiner Modell" - geführt. Der Moldauer wird am Mittwoch dem Haftrichter beim Amtsgericht Traunstein vorgeführt werden.
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