70 km/h erlaubt und bei 186 km/h gemessen: Polizei stoppte Raser in Dortmund-Asseln
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Die Einstellung eines 20-jährigen Autofahrers zu Rücksichtnahme und Respekt vor dem Leben im Straßenverkehr dokumentierte ein Team der Autobahnpolizei des Polizeipräsidiums Dortmund am Dienstag (27.2.2024) um 13:03 Uhr auf der L 663 in Asseln.
Das "Provida"-Team filmte den Mercedes A 200 (während einer der vielen täglich nicht angekündigten Kontrollen) mit geeichter Videotechnik bei 186 km/h. Erlaubt sind dort 70 km/h. Der 20-Jährige muss nun mit einem drei Monate dauernden Fahrverbot und einem Bußgeld rechnen, das mindestens 700 Euro betragen wird.
Sollte die Bußgeldstelle einen Vorsatz erkennen, ist der doppelte Betrag fällig. Zu diesen 1400 Euro kommen dann noch Gebühren. Je nach Vorgeschichte des Fahrers mit weiteren Einträgen zu Fehlverhalten im Straßenverkehr kann auch eine Medizinisch Psychologische Untersuchung (MPU) angeordnet werden.
Eine MPU treibt die Kosten zusätzlich in die Höhe. Abgesehen von den finanziellen Konsequenzen: Ein Menschenleben ist unbezahlbar. Wer mit 186 km/h über eine Straße rast, dringt in einen Geschwindigkeitsbereich vor, der im Fall eines Ausweich- oder Bremsmanövers kaum noch beherrschbar ist.
Bei 186 km/h legte der Mercedes des 20-Jährigen 51 Meter pro Sekunde zurück. Würde dann 100 Meter vor ihm ein Hindernis auf der Straße stehen (zum Beispiel ein Pkw mit einer Panne) hätte der 20-Jährige nach vorn nicht mehr genug Platz, um rechtzeitig zu bremsen.
Denn in einer einsekündigen Reaktionszeit würde er mit den 186 km/h bereits mehr als 50 Meter zurücklegen. Bei einer Gefahrenbremsung hätte sein Mercedes mindestens 230 Meter bis zum Stillstand zurückgelegt. Der 20-Jährige wäre also mit voller Wucht in den liegengebliebenen Pkw gefahren.
Hier ein realistisches Unfallszenario: Der Fahrer des Pannen-Pkw schnallt sich gerade ab, um auszusteigen, ein Warndreieck aufzustellen, sich in Sicherheit zu begeben und die Polizei zu informieren - dann rast der 20-Jährige mit seinem Mercedes heran und erfasst das Auto.
Der 20-Jährige würde den Tod eines Menschen verursachen und die Polizei einige Stunden später an der Anschrift des Getöteten anschellen, um Angehörige über dessen Tod zu informieren.
Das Provida-Team der Autobahnpolizei in Kamen stoppte den 20-Jährigen am Dienstag und konfrontierte ihn mit seinem Verhalten. Er reagierte abgeklärt und gab als Grund für seinen Fahrstil an, dass er Magenprobleme gehabt habe.
Mit #LEBEN möchte die Polizei alle Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu bewegen, der Sicherheit die Vorfahrt zu geben.
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Peter Bandermann
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