Anklage gegen Flughafen-Geiselnehmer erhoben

Wegen des Verdachts der Geiselnahme, der Entziehung Minderjähriger, der vorsätzlichen Körperverletzung sowie Delikten nach dem Waffengesetz hat die Generalstaatsanwaltschaft - Zentralstelle Staatsschutz - gegen einen 35-jährigen türkischen Staatsangehörigen Anklage zum Landgericht Hamburg erhoben. Dem Angeschuldigten wird vorgeworfen, seine vierjährige Tochter am frühen Abend des 4. November 2023 aus der Wohnung der Mutter in Stade entführt zu haben und mit dem Kind zum Helmut-Schmidt-Flughafen in Hamburg gefahren zu sein (vgl. insoweit auch die Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft vom 6. November 2023). Dort durchbrach der Angeschuldigte die drei Schranken des Nordtors und gelangte auf das Vorfeld. Über den Notruf der Polizei soll er sodann mit dem Besitz von drei Bomben gedroht, zwei selbstgebaute, brennende Molotowcock-tails aus dem Fahrzeug geworfen und mit einer halbautomatischen Kurzwaffe mehrmals in die Luft geschossen haben. Damit wollte er seiner Forderung nach Bereitstellung eines Flugzeugs zur ungehinderten Ausreise in die Türkei für sich und seine Tochter Nachdruck verleihen. Gegen 14:30 Uhr am 5. November 2023 konnte der Angeschuldigte schließlich von der Polizei festgenommen werden, nachdem er seine vermeintliche Sprengstoffweste freiwillig abgelegt und seine Tochter einer Polizeibeamtin übergeben hatte. Bei seiner Festnahme trug der Angeschuldigte außerdem ein Messer, 22 Schuss Munition, ein Reizstoffsprühgerät und eine mit einer Patrone durchgeladene und entsicherte Schusswaffe bei sich. Während des 18-stündigen Einsatzes war der gesamte Flugverkehr am Helmut-Schmidt-Flughafen eingestellt, was weit über Hamburg hinaus zu erheblichen Beeinträchtigungen führte. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Strafverfahrens gilt die Unschuldsvermutung. Hamburg, 14. März 2024 Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering Tel.: 040/42843 1699 Fax: 040/42798 1900 E-Mail: Pressestelle-Staatsanwaltschaft@sta.justiz.hamburg.de Rückfragen bitte an: Staatsanwaltschaft Hamburg Pressestelle Telefon: 040-42843-1699