Neumühl: Schockanruf erstreckt sich über zehn Stunden – Seniorin übergibt Erspartes
Per Schockanruf haben Trickbetrüger am Donnerstagmittag (4. April) eine Seniorin aus Neumühl um eine große Summe Bargeld gebracht. Ein falscher Polizeibeamter und ein vermeintlicher Staatsanwalt versetzten die 83-Jährige am Telefon in Panik, indem sie ihr eine Horrorgeschichte erzählten: Die Tochter habe angeblich einen Unfall verursacht, bei dem eine schwangere Frau ums Leben gekommen sei. Die Tochter wäre deswegen in Haft und weinte bitterlich in den Hörer. Die Seniorin könne das nur verhindern, indem sie eine fünfstellige Summe Bargeld zahlt.
Die Betrüger ließen der Frau keine Möglichkeit nachzudenken. Sie redeten am Telefon mit mehreren Anrufen, die sich insgesamt über etwa zehn Stunden erstreckten, kontinuierlich auf sie ein. Und so fuhr die Seniorin schließlich mit einem Taxi zu einer Bank in Meiderich, um Bargeld aus ihrem Schließfach zu holen. Am Abend (zwischen 18:30 und 19 Uhr) stand dann eine Geldabholerin vor der Haustür der 83-Jährigen in einem Wohngebiet nahe der Obermarxloher Straße. Mit der Beute flüchtete sie in unbekannte Richtung.
Als die Seniorin ein Familienmitglied anrief, um von dem tragischen Ereignis zu berichten, flog der Betrug auf und die Polizei wurde alarmiert. Die Ermittler suchen Zeugen, die Angaben zu der Geldabholerin machen können: Sie wird auf 25 bis 30 Jahre und 1,75 Meter Größe geschätzt. Die Betrügerin hat eine stabile Statur und blonde, schulterlange Haare.
Die Polizei Duisburg warnt: Die Geschichten, die den Senioren präsentiert werden, sind sehr professionell ausgearbeitet und wohlüberlegt. Auch durch den emotionalen Druck, den die Betrüger erzeugen, fällt es den Opfern immer schwerer, eine Lügengeschichte von der Realität zu unterscheiden. Deswegen appelliert die Polizei: Bleiben Sie misstrauisch, legen Sie auf, atmen Sie durch und rufen Sie die Ihnen bekannten Nummern ihrer Verwandten an oder direkt die 110. Vertrauen Sie Fremden niemals Ihre Wertsachen an. Die echte Polizei nimmt Ihr Geld oder Schmuck niemals in Verwahrung - auch nicht als Kaution.
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