Einsatz am Bahngleis: verängstigte Helfer, verletzter Polizist

Am Sonnabend mussten Demminer Beamte kurz nach 19 Uhr zum Bahnhof nach Demmin eilen. Am Ende des Einsatzes gab es mehrere Helfer, die von einem Pärchen beleidigt, bedroht und teils auch körperlich angegangen wurden und ein verletzter Polizist. Aus einer Regionalbahn waren gegen 19 Uhr zwei stark alkoholisierte Personen ausgestiegen. Die Frau stolperte ins Gleisbett, ein 33-jähriger Mann wollte ihr aufhelfen. Der Begleiter der Frau ging den Helfer sofort verbal und körperlich an, griff unsanft nach der noch immer am Boden hockenden Frau und ließ ihren Kopf plötzlich und mit voller Wucht auf das Gleis fallen. Sie verletzte sich dadurch erheblich im Gesicht und blutete stark. Der Helfer schritt noch mal verbal ein und wurde durch den aggressiven Mann weggejagt. Diese Szene beobachtete eine 61-Jährige, die auf einen Zug wartete. Auch sie forderte den Mann auf, von der Frau und dem Helfer abzulassen. Zudem verwies sie darauf, dass drumherum auch Kinder anwesend waren. Der Vater, der auch verbal eingeschritten war, und seine Kinder wurden mit geballten Fäusten von dem Angreifer fixiert und gingen ebenfalls auf Sicherheitsabstand. Die Helfer riefen nebenbei die Polizei, die wenige Minuten später am Bahnhof eintraf. Während der Anzeigenaufnahme und der Klärung des Geschehens reagierte das Pärchen immer wieder sehr aggressiv auf die Beamten. Sie wehrten sich verbal und körperlich gegen Befragungen und Maßnahmen. Dabei wurde ein Beamter durch den Mann mit der Faust am Kopf verletzt. Der Beamte war zunächst nicht mehr dienstfähig und musste im Klinikum behandelt werden. Ihm geht es mittlerweile besser. Bei der anschließenden Festnahme des Schlägers wurde dieser leicht im Gesicht verletzt, als er zu Boden gebracht werden musste. Nach Prüfung der Gewahrsamstauglichkeit konnten der Angreifer, ein 47-jähriger aus Demmin mit gepusteten 1,85 Promille und seine Begleiterin, eine 41-jährige aus Demmin mit gepusteten 3,15 Promille, in Zellen ausnüchtern. Die Ermittlungen wegen Körperverletzung, Widerstand, Beleidigung und Bedrohung führt nun die Kripo Demmin. Sämtliche Helfer von diesem Abend waren sichtlich verstört und teils auch verängstigt durch die Situation und trotzdem versuchten sie, der Frau zu helfen und haben richtigerweise die Polizei gerufen. Für den Einsatz der Helfer bedankt sich die Polizei. Einen besonderen Anruf erhielten die Polizisten einen Tag nach dem Einsatz: Eine Helferin hat ihr schnelles Eintreffen und ihren Umgang mit dem Fall am Einsatzort gelobt und sich bei ihnen persönlich bedankt. Rückfragen bitte an: Claudia Berndt Polizeiinspektion Neubrandenburg Pressestelle Polizeiinspektion Neubrandenburg Telefon: 0395/5582-5003 E-Mail: pressestelle-pi.neubrandenburg@polizei.mv-regierung.de