Taschendiebe brechen bei 83-Jähriger ein

Taschendiebe sind am Dienstag mit erbeuteten Schlüsseln in die Wohnung ihres Opfers eingebrochen. Eine 83-jährige Balverin kaufte gegen 15.15 Uhr in einem Discounter in an der Bahnhofstraße in Neuenrade ein. Sie trug ihre Handtasche samt Geldbörse nach eigenen Angaben am Körper. In der Gemüseabteilung wurde sie von drei Unbekannten angesprochen und in ein Gespräch verwickelt. Als die drei Personen, darunter eine Frau, weg waren, stellte die Seniorin fest, dass der Reißverschluss ihrer Handtasche geöffnet und ihre Geldbörse und die Wohnungsschlüssel gestohlen wurden. Die Tatverdächtigen werden wie folgt beschrieben: Die Frau wurde auf ein Alter zwischen 50 und 60 Jahren geschätzt. Sie trug dunkle Kleidung und dunklen Mantel. Die Männer bei ihr wurden auf etwa 30 bis 35 Jahre geschätzt. Auch sie trugen dunkle Kleidung. Einer von ihnen wirkte groß und schmal, der andere eher klein. Weil auch Wohnungsschlüssel entwendet wurden, schickte die Polizei umgehend ein weiteres Fahrzeug zur Wohnung der 83-Jährigen nach Balve. Die Täter waren allerdings bereits da. Sie flüchteten, möglicherweise als die Polizei eintraf, über den Balkon direkt zu dem an der Sauerlandstraße gelegenen Parkplatz. Sie hatten begonnen, Möbel zu durchwühlen und ließen den in Neuenrade gestohlenen Wohnungsschlüssel zurück. Das Eindringen in die Wohnung war zunächst nicht zu erkennen. Eine Zeugin berichtete der Polizei später, dass sie zwischen 15.35 und 15.45 Uhr zwei verdächtige männliche Personen auf dem Gelände sah. Deren Beschreibung deckt sich mit der Beobachtung aus dem Discounter in Neuenrade. Die Zeugin beschrieb die Männer als "schlank/schlaksig". Ergänzend konnte sie schildern, dass beide 3- bis 5-Tage-Bärte, einer trug eine schwarze Kappe, der andere hatte kurz rasierte, schwarze Haare. Eine sofort eingeleitete Fahndung der Polizei im Raum Balve/Neuenrade verlief erfolglos. Polizeibeamte kümmerten sich um die 83-Jährige. Die Polizei mahnt noch einmal dringend zur Vorsicht: Fast jeden Tag greifen Taschendiebe im Märkischen Kreis in die Taschen ihrer meist älteren Opfer; oftmals führt die Spur der Tätergruppen durch mehrere Geschäfte in einer Stadt. Immer wieder schildern die Opfer nachher mutmaßliche Ablenkmanöver: Sie wurden nach Artikeln gefragt, angerempelt oder sie bemerkten, dass Ware aus einem Regal fiel. Wenn sie dann nicht auf ihre Wertsachen achten, greifen Komplizen blitzschnell zu. Deshalb sind Einkaufswagen oder Rollator schlechte Aufbewahrungsorte für Wertsachen. Die Polizei bittet darum, ältere Menschen auf die Gefahr hinzuweisen. Leider fahren immer noch viele Personen ihre Wertsachen im Einkaufskorb durch das Geschäft spazieren. Geschickte Täter ziehen Geldbörsen jedoch auch aus Außentaschen von Jacken oder Gesäßtaschen. Geldbörsen oder andere Wertsachen sollten stattdessen möglichst dicht am Körper getragen werden - zum Beispiel in Innentaschen der Jacke. Meist haben es die Täter nur auf Bargeld abgesehen; das Portemonnaie fliegt mitsamt Papieren in den nächsten Mülleimer. Finden die Täter jedoch neben der Bankkarte auch eine PIN, so fahren sie zum nächsten Geldautomaten und heben dort Geld ab, bevor ihre Opfer überhaupt bemerkt haben, dass sie bestohlen wurden. Der Schaden für die Betroffenen ist dann meist noch deutlich höher als durch den eigentlichen "Taschendiebstahl". Deshalb sollten Nutzer von Bankkarten NIE ihre PIN mit in die Geldbörse legen und schon gar nicht die PIN gleich auf die Bankkarte schreiben. Unabhängig von der Menge Bargeld in dem gestohlenen Portemonnaie haben die Betroffenen in der Regel eine Menge Lauferei vor sich, um Pässe, Bank- und Kredit-, Kunden-, Zugangs- oder Versichertenkarten neu zu beantragen. Persönliche Dinge, wie Fotos, sind ganz verloren. Offenbar müssen Opfer nun auch damit rechnen, dass die Täter mit erbeuteten Schlüsseln schnurstraks zur Wohnung ihrer Opfer fahren und ihren Beutezug dort fortsetzen. (cris) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Märkischer Kreis Pressestelle Polizei Märkischer Kreis Telefon: +49 (02371) 9199-1220 bis -1223 E-Mail: pressestelle.maerkischer-kreis@polizei.nrw.de