Betrug per Telefon – zwei Seniorinnen geschädigt

Der Erfindungsreichtum von Betrügerinnen und Betrügern, die - vornehmlich ältere - Menschen um ihr Geld bringen, kennt keine Grenzen. Zwei Fälle aus der vergangenen Woche sollen deutlich machen, dass es ganz wichtig ist, gerade am Telefon und im Internet höchst misstrauisch zu sein. Eine 74-jährige Viersenerin recherchierte im Internet, als sich plötzlich scheinbar von selbst eine Webseite öffnete, auf der ihr mitgeteilt wurde, dass ihr Computer gehackt sei und sie sich an den Support von Microsoft unter einer bestimmten Telefonnummer wenden solle. Dort rief die 74-Jährige auch an, und ein Mann versicherte ihr in gebrochenem Deutsch, dass er Mitarbeiter der Firma Microsoft sei. Sie solle ihren Computer nicht herunterfahren und auch nicht bedienen. Über mehrere Stunden hielt er sie mit Belanglosigkeiten zum Thema Internetsicherheit in der Leitung. Zwei Tage später fiel ihr auf, dass von ihrem Konto per Online-Banking-Sofortüberweisung während des Gesprächs ein hoher dreistelliger Betrag abgebucht worden war. Eine 80-jährige Schwalmtalerin erhielt einen Anruf von einer österreichischen Telefonnummer, bei dem sie überredet wurde, Bitcoins zu kaufen. Sie überwies daraufhin einen dreistelligen Betrag und nannte dem Anrufer ihre kompletten Personalausweisdaten. Mehr Glück hatte ein 87-Jähriger aus Willich. Er erhielt gleich mehrere Anrufe falscher Polizeibeamter, die ihm mitteilten, dass sein Geld auf der Bank nicht sicher sei und er dieses doch bitte an die "Kriminalpolizei Willich" übergeben solle. Der Willicher erkannte die Masche und wurde nicht zum Opfer. Das sind drei Beispiele aus der letzten Woche für die Vielfalt der Ideen, die Kriminelle entwickeln, um an das Geld der Menschen zu kommen. Oft, allerdings nicht immer, rufen die Betrügerinnen und Betrüger gezielt ältere Menschen an. Wichtig ist, dass Familien, aber auch Freundeskreise die jeweils gängigen Maschen immer mal wieder im Gespräch thematisieren und sich so gegenseitig sensibilisieren. Besondere Vorsicht ist immer geboten, wenn jemand am Telefon sensible Daten wie Passworte verlangt. Auch wenn ein Anrufer oder eine Anruferin ein Gespräch über lange Zeit hält, ist das verdächtig. Nichts ist so eilig, dass man nicht auflegen und sich bei Freunden oder Familie rückversichern kann, ob das, was da erzählt wird, wahr sein könnte. Es gibt auch technische Möglichkeiten, nur Anrufende mit festgelegten Rufnummern durchzustellen, fremde Nummern oder Anrufe mit unterdrückter Nummer werden dabei geblockt. /hei (316) Rückfragen bitte an: Pressestelle Kreispolizeibehörde Viersen Telefon: 02162/377-1191 pressestelle.viersen@polizei.nrw.de