Kerken-Nieukerk – Angeblich schwerkranke Tochter auf der Intensivstation putzmunter zu Hause / Rentner reagiert richtig auf Schockanruf
Ein 80-jähriger Mann aus Kerken-Nieukerk handelte am Donnerstag (25. April 2024) absolut richtig, als er Opfer von Betrügern mittel eines sogenannten "Schockanrufes" werden sollte. Eine Frau hatte sich am Telefon weinend als seine Tochter ausgegeben, die angeblich schwerkrank auf der Intensivstation eines Krankenhauses liegen würde. Sie hätte Corona und müsse an eine Lungenmaschine angeschlossen werden, ansonsten müsse sie sterben. Sie gab dann weiter an den angeblich behandelnden Arzt. Dieser erklärte dem Senior, dass zur Rettung seiner Tochter ein Medikament verabreicht werden könne, welches aber 40.000 Euro kosten würde. Das Geld würde sofort benötigt! Der Mann gab gegenüber dem angeblichen Arzt an, das Geld erst besorgen zu müssen. Das Gespräch wurde dann beendet. Er rief dann eine andere Tochter an und vergewisserte sich so, dass seiner Tochter nichts passiert sei. Daraufhin informierte er die Polizei.
Auch bei diesem Fall war die falsche Geschichte durch die Betrüger so "gut" vorgetragen, dass der Mann sie zunächst glaubte. Er hat dann jedoch mit dem Kontrollanruf bei seiner anderen Tochter genau richtig reagiert und den Betrug vereitelt! Die Polizei rät in diesem Zusammenhang bei solchen "Schockanrufen", bei denen zur Rettung, Freilassung auf Kaution oder sofortige Zahlung einer Geldstrafe Geldforderungen gestellt werden, bei aller Sorge um die Angehörigen misstrauisch zu werden. "Überzeugen Sie sich, auch wenn Sie aufgefordert werden, dies nicht zu tun, durch eigene Kontaktaufnahme mit Ihren Angehörigen, wie es ihnen tatsächlich geht! Beenden Sie dazu das Gespräch, legen auf und rufen selbst dort an und lassen sich nicht etwa verbinden, auch wenn Ihnen dies durch die Betrüger angeboten wird! Das ist nicht unhöflich, bei einem echten Notfall hätten Ihre Angehörigen, angebliche Polizeibeamte oder Ärzte dafür vollstes Verständnis! Sollte eine direkte Kontaktaufnahme mit diesen Angehörigen nicht möglich sein, hilft auch ein Anruf bei der Polizei! Nutzen Sie dabei, wenn Ihnen die Amtsnummer nicht bekannt ist oder Ihnen nicht direkt einfällt, dafür auch den Notruf der Polizei unter 110!"
Darüber hinaus sollten Angehörige mit ihren meist älteren Verwandten über die Maschen der Telefon-Betrüger sprechen und Verhaltenshinweise absprechen. Bei Fragen dazu hilft die Polizei, insbesondere die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kriminalprävention, gerne unter Telefon 02824 880 weiter! (sp)
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Kleve
Pressestelle Polizei Kleve
Telefon: 02821 504 1111
E-Mail: pressestelle.kleve@polizei.nrw.de