PD Lübeck / Warnung – Schockanrufe in Lübeck und Ostholstein
Die Polizei warnt erneut vor Schockanrufen in Lübeck und Ostholstein. Drei Fälle registrierte die Polizei am Freitag (03.05.24). In zwei Fällen konnten hohe Bargeldsummen und Schmuckwerte erbeutet werden. In einem dritten Fall ist es beim erfolglosen Versuch geblieben.
Bei den betrügerischen Anrufen werden vornehmlich ältere Menschen von falschen Polizeibeamten oder alternativ falschen Staatsanwälten kontaktiert. Der Inhalt der Anrufe ist oft gleich. Ein naher Angehöriger soll einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben und muss dadurch inhaftiert werden. Nur die Zahlung einer angeblichen Kaution oder die Übergabe von wertvollem Schmuck könnten eine Freilassung bewirken.
So auch am Freitagnachmittag in drei Fällen in Ostholstein und Lübeck geschehen.
Bei einer 78-jährigen Frau aus Sereetz konnte auf diese Weise Schmuck erbeutet werden. Dieser dürfte einen Wert im unteren fünfstelligen Bereich haben. Das Telefonat und die damit verbundene Beeinflussung erstreckte sich über fast vier Stunden. Erst danach erfolgte die Abholung des an der Wohnanschrift gelagerten Schmucks durch einen derzeit noch unbekannten männlichen Tatverdächtigen.
Fast zeitgleich kam es in Lübeck zu zwei betrügerischen Anrufen. Bei einer 88-Jährigen konnte nach einem entsprechenden Telefonat eine mittlere fünfstellige Bargeldsumme durch eine unbekannte weibliche Tatverdächtige entgegengenommen werden. Ein weiterer Fall blieb erfolglos, da die 85-jährige Angerufene um das Phänomen wusste und sofort das Telefonat beendete.
In allen drei Fällen wurden Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts des gewerbs- bzw. bandenmäßigen Betrugs eröffnet.
Die Polizei möchte aufgrund der wiederkehrenden Vorfälle nochmals an richtige Verhaltensweisen erinnern, sollten auch Sie Betroffene/r eines solchen Anrufs werden:
- Seien Sie grundsätzlich skeptisch gegenüber Fremden am Telefon.
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
- Kontaktieren Sie unbedingt Ihre Angehörigen und hinterfragen die
Richtigkeit eventueller Forderungen.
- Die Polizei, Ämter oder Kreditinstitute fordern am Telefon
niemals Geld oder andere Wertsachen.
- Die Zahlung einer Kaution ist in Deutschland nicht üblich.
- Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über persönliche
Lebensverhältnisse, persönliche Zugangsdaten für Konten oder
Ihre finanzielle Situation.
- Vorbeugend ist es ratsam, innerhalb der Familie ein Passwort zu
vereinbaren, welches nur den Familienmitgliedern bekannt ist.
Dieses kann vom Angerufenen erfragt werden. Dieses kann schon
zum Abbruch der Betrugsaktivität führen.
- Lassen Sie sich den vollständigen Namen des anrufenden
Polizisten / Staatsanwaltes o.ä. geben und legen Sie dann auf.
Nutzen Sie nicht die Rückruftaste.
- Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder engen Verwandten über den
Anruf.
- Im Zweifel kontaktieren Sie die Polizei über Notruf 110 oder die
nächstgelegene Dienststelle und hinterfragen dort den Anruf.Weitere kostenlose Informationen sind unter www.polizei-beratung.de abrufbar.
Bei Bedarf kann Präventionsmaterial "Achtung! Falsche Polizeibeamte!" kostenfrei über die Präventionsstelle der Polizei unter sg14.luebeck.pd@polizei.landsh.de bestellt werden. Über diese E-Mail-Adresse können auch Termine für Vorträge zu den Themen falscher Polizeibeamter, Schockanrufe und Enkeltrick für größere Gruppen (Vereine, Seniorentreffs) vereinbart werden.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Lübeck
Stabsstelle/Öffentlichkeitsarbeit
Philipp Jagelle - Pressesprecher
Telefon: 0451-131-2004
E-Mail: pressestelle.luebeck.pd@polizei.landsh.de