240515 – 0514 Frankfurt: Gemeinsame Presseinformation der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt und des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main

Verfahren wegen besonders schweren Fällen der Fälschung beweiserheblicher Daten, des (versuchten) gewerbsmäßigen Computerbetrugs und des Vorbereitens eines Computerbetrugs ("Phishing") - Vier Beschuldigte in Untersuchungshaft Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt - Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet-kriminalität (ZIT) - führt gemeinsam mit dem Polizeipräsidium Frankfurt am Main (K23) derzeit zwei Verfahren gegen insgesamt fünf Beschuldigte wegen des Verdachts der Fälschung beweiserheblicher Daten in besonders schweren Fällen, des (versuchten) gewerbsmäßigen Computerbetrugs und des Vorbereitens eines Computerbetrugs. Das Amtsgericht Frankfurt am Main hat auf Antrag der Generalstaatsanwaltschaft gegen zwei Beschuldigte bereits im November 2023, gegen die zwei Beschuldigten des weiteren Verfahrens im Dezember 2023 Haftbefehle wegen des Haftgrunds der Fluchtgefahr erlassen. Die 19 bis 27-jährigen Beschuldigten befinden sich seitdem in Untersuchungshaft. Ein weiterer, bisher nicht identifizierter Beschuldigter, konnte sich dem Verfahren bisher durch Flucht entziehen. Gegen die Beschuldigten beider Verfahren besteht der dringende Tatverdacht, durch das Versenden von "Phishing-SMS" (sog. "Smishing") an deutsche Mobilfunknummern den Anschein erweckt zu haben, dass die jeweilige Kurznachricht von einem Paketzustellungs-, Unterhaltungs- oder Telekommunikationsunternehmen herrühre. In den Phishing-SMS wurde jeweils zum Besuch einer Webseite aufgerufen, welche durch ihre konkrete Gestaltung jeweils vorgaben, offizielle Internetauftritte der jeweiligen Unternehmen zu sein. In weiteren Schritten wurden die Geschädigten zur Eingabe ihrer Personalien, einer E-Mail-Adresse, einer Telefonnummer sowie einer Anschrift und ihrer Kreditkartennummer samt deren Ablaufdatum und Kartenprüfnummer aufgefordert. Die Beschuldigten sind dringend verdächtig, die so erlangten Kreditkartendaten anschließend insbesondere in Form von digitalen Zahlungskarten zu Zahlungen in großem Umfang genutzt zu haben. Insbesondere besteht der Verdacht, mit diesen Kreditkartendaten nach Deutschland eingereist und in Frankfurt u.a. Luxusgegenstände erworben und weitere Zahlungen geleistet zu haben. Die Beschuldigten des ersten Falls sind verdächtig, binnen weniger Tage insgesamt ca. 650.000 Phishing-Nachrichten an Mobilfunknummern versendet zu haben und hierdurch ca. 800 Kreditkartendatensätze erlangt zu haben. Mit den unberechtigt hinterlegten Zahlungskarten sollen sie dabei Zahlungen in Höhe von mindestens 36.000 Euro getätigt haben. Infolge der Auswertung der technischen Geräte der Beschuldigten konnten, mit technischer Unterstützung des Bundeskriminalamts -Abteilung Cybercrime-, über 26.000 weitere Kreditkartendatensätze festgestellt werden, die mutmaßlich ebenfalls durch Phishing erlangt wurden. Die Beschuldigten des zweiten Falls sind verdächtig, ca. 300.000 Phishing-Nachrichten versendet zu haben und mit den infolgedessen erlangten Kreditkartendatensätzen unberechtigte Zahlungen in Höhe von mindestens 7.000 Euro getätigt zu haben. Um eine weitere missbräuchliche Nutzung der erlangten Kreditkartendaten auszuschließen, wurden seitens des Polizeipräsidiums Frankfurt am Main die 26.000 durch Phishing erlangten Kreditkartendatensätze, welche in den Verfahren gesichert wurden, an die Kreditkartenaussteller übermittelt, um diesen entsprechende präventive Maßnahmen zu ermöglichen. Die Ermittlungen in den Verfahren, insbesondere auch zu weiteren möglichen Mittätern, dauern derzeit noch an. Information des PP Frankfurt am Main: Die Polizei Frankfurt weist an dieser Stelle darauf hin, keine SMS oder E-Mails von unbekannten Absendern zu öffnen. Prüfen Sie die Rufnummer oder E-Mail-Adresse genau, bevor Sie auf Links klicken oder Anhänge öffnen. Klicken Sie nicht auf verdächtige Links in E-Mails, SMS oder sozialen Netzwerken, denn Betrüger nutzen gefälschte Webseiten, um Ihre persönlichen Daten zu stehlen. Geben Sie niemals persönliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkartennummern auf verdächtigen Websites ein. Wenn Sie unerwartete Nachrichten von Ihrer Bank, Ihrem Arbeitgeber oder einer anderen Institution erhalten, überprüfen Sie diese direkt über die offiziellen Kanäle, anstatt auf in der Nachricht enthaltene Links zu klicken. Denken Sie daran, dass Ihre Sicherheit im Internet von Ihrer Wachsamkeit abhängt. Bleiben Sie informiert und schützen Sie sich vor Phishing-Attacken! Rückfragen bitte an: Polizeipräsidium Frankfurt am Main Pressestelle Adickesallee 70 60322 Frankfurt am Main Direkte Erreichbarkeit von Mo. - Fr.: 07:30 Uhr bis 17:00 Uhr Telefon: 069 / 755-82110 (CvD) Fax: 069 / 755-82009 E-Mail: pressestelle.ppffm@polizei.hessen.de