(BC) Kirchdorf/Iller – Glück im Unglück/Ein Fahrer eines Reisebusses war auf Grund medizinischer Probleme in gefährlicher Fahrweise im Illertal unterwegs.
Am Freitag, gegen 21:14 Uhr, meldete ein aufmerksamer Zeuge über Notruf einen Reisebus aus dem Landkreis Saarlouis im Saarland mit gefährlicher Fahrweise auf der L 260 bei Unterbalzheim. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der 74jährige Fahrer mit seinem weißen Reisebus Bova am Ortseingang Unterbalzheim auf dem Linksabbiegerstreifen und fuhr trotzdem geradeaus. Hierbei musste ein ordnungsgemäß eingeordneter roter Nissan Micra nach rechts auf den Grünstreifen ausweichen um eine Kollision mit dem Reisebus zu vermeiden. Der Busfahrer setzte anschließend seine Fahrt auf der L 260 in Richtung Kirchberg an der Iller fort. In Kirchberg an der Iller fuhr er über die L264 und die K7578 weiter nach Dettingen an der Iller. Kurz vor Dettingen an der Iller geriet der Reisebus auf die Gegenfahrbahn. Ein entgegenkommender weißer VW Golf musste nach rechts in den Grünstreifen um ein Zusammenstoß mit dem Reisebus zu verhindern. Unbeeindruckt setzte der Reisebus seine Fahrt weiter in Richtung Kirchdorf an der Iller fort. Am Ortseingang Kirchdorf an der Iller fuhr er mit seinem Bus über die dortige Verkehrsinsel und weiter auf der K7578 in Richtung B312. In Oberopfingen geriet der Reisebus erneut auf die Gegenfahrbahn. Ein entgegenkommender schwarzer Audi Avant musste auf den Gehweg ausweichen. Der Reisebus fuhr weiter unter der B312 durch auf die L300 in Richtung Egelsee. Auch hier kam es zu einer erneuten brenzligen Situation mit einem entgegenkommenden Fahrzeug.
Nach dieser Verkehrssituation fuhr der 74jährige mit seinem Bus auf ein dortiges Firmengelände und konnte von einer eintreffenden Streife der Polizeiinspektion Memmingen einer Fahrzeugkontrolle unterzogen werden. Die eingesetzten Polizeibeamten erkannten den medizinischen Notfall sofort und forderten den Rettungsdienst nach. Der Busfahrer verweigerte trotz seiner gesundheitlichen Probleme die Behandlung und zeigte sich uneinsichtig gegenüber der Polizeibeamten, weshalb der Fahrzeugschlüssel und die Fahrzeugpapiere zu Vermeidung einer weiteren gefährlichen Fahrt sichergestellt wurden. Bislang konnte man Glück behaupten, dass es auf dieser Strecke nicht zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen war. Fahrgäste befanden sich zu diesem Zeitpunkt nicht im Reisebus. Seine Fahrgäste hatte er zuvor an einem Rastplatz ausgeladen. Sie wurden von einem anderen Reisebus aufgenommen.
Nachdem sich der 74jährige Busfahrer trotz seiner gesundheitlichen Probleme hinter das Steuer seines Fahrzeuges setzte und es hierbei mehrfach zu gefährlichen Situationen gekommen war, wurde der Führerschein des Fahrers nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Ravensburg beschlagnahmt. Er muss sich wegen Straßenverkehrsgefährdung verantworten. Seine Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung war bereits im Jahr 2023 abgelaufen, weshalb er wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis angezeigt wird. Die eingesetzten Beamten konnten noch mehrere Verstöße gegen die Sozialvorschriften feststellen. Gegen ihn wurden zudem Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Das Polizeirevier Laupheim und das Verkehrskommissariat Laupheim haben die Ermittlungen aufgenommen.
Die Polizei bittet geschädigte Verkehrsteilnehmer und Zeugen, die sachdienliche Hinweise zu den Geschehnissen geben können, sich unter der Tel.: 07392 96300 beim Polizeirevier Laupheim zu melden.
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