Osnabrück: VfL Osnabrück vs Hertha BSC – Versuchter Blocksturm und Ausschreitungen nach dem Spiel durch Gästefans
Am 19.05.2024, um 15:30 Uhr, fand das letzte Zweitligaspiel des VfL Osnabrück in der Saison 2023/2024 gegen Hertha BSC in Osnabrück an der "Bremer Brücke" statt.
Nachdem im Vorfeld des Spiels die Nutzungsunterlassungsverfügung für die Ostkurve durch die Stadt Osnabrück aufgehoben wurde, konnte das Spiel unter Ausschöpfung der Gesamtkapazität durchgeführt werden.
Die Gäste aus Berlin kamen dabei sowohl mit der Deutschen Bahn mit Fernverkehrszügen, mit Reisebussen, sowie individuell mit Pkw nach Osnabrück.
Die Fanszene Berlin reiste in einem Buskonvoi mit insgesamt sieben Reisebussen an, welche frühzeitig durch Polizeikräfte ohne Vorkommnisse direkt zum Gästeeingang in der Oststraße eskortiert werden konnte.
Durch den VfL Osnabrück als Veranstalter wurde - wie während der gesamten Saison - zur Durchführung eines geordneten und kanalisierten Einlasses im Gästebereich eine sogenannte Vereinzelungsanlage aufgebaut.
Um 14:10 Uhr kam es bei der vorgenannten Einlasssituation durch eine größere Personengruppe von Gästefans zu dem Versuch des unkontrollierten Eindringens ins Stadion durch Überlaufen der Einlassstellen (sog. Blocksturm). Dies konnte durch die eingesetzten Ordner sowie durch hinzugezogene Polizeikräfte verhindert werden. Dabei wurde von Einzelpersonen massiv Gewalt in Form von Faustschlägen und Tritten angewendet. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen wurden mindestens vier Ordnungskräfte dabei leicht verletzt. Die Fanbetreuung von Hertha BSC sowie das Fanprojekt wurden zur Deeskalation hinzugezogen.
Der Polizei gelang es, die größere Personengruppe zu separieren und einer Identitätsfeststellung zu unterziehen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück wurde das Tatgeschehen als schwerer Landfriedensbruch gewertet. Es liegen umfangreiche Videoaufzeichnungen vor. Diese werden aktuell gesichert und ausgewertet. Die genauen Tatbeiträge einzelner Personen sind dabei Gegenstand laufender Ermittlungen.
Nach Spielende suchte die Mannschaft von Hertha BSC außerhalb des Stadions den Kontakt zur eigenen Fanszene, um sich aufgrund des letzten Spiels in der Saison zu verabschieden. Noch während sich die Mannschaft vor Ort befand, kam es zu massiven Becher- und Flaschenwürfen von Berliner Fans auf die eingesetzten Polizeikräfte. Eine Polizeibeamtin wurde dabei leicht am Bein verletzt.
Für den Transport der bahnreisenden Anhänger aus Berlin erfolgte der Einsatz von Shuttlebussen vom Osnabrücker Hauptbahnhof zum Stadion. Im Rahmen der Rückfahrt wurde durch bislang unbekannte Täter eine Seitenscheibe eines Shuttlebusses durch Einschlagen beschädigt. Zudem wurde eine in dem Bus installierte Kamera entwendet.
Im weiteren Verlauf der Abreisephase konnte einer der Täter zu einem vorherigen tätlichen Angriff wiedererkannt, festgenommen und einer Identitätsfeststellung unterzogen werden. Dabei kam es erneut zu Solidarisierungseffekten innerhalb der Gästefans und in der Folge zu Angriffen auf die Polizeikräfte. Dies konnte durch die Anwendung von unmittelbarem Zwang unterbunden werden.
Auch die Ausschreitungen nach Spielende werden aktuell ausgewertet; Videoaufzeichnungen liegen vor. Es wurden weitere Anzeigen gefertigt. Der Buskonvoi der Berliner Fanszene wurde im Anschluss unter polizeilicher Begleitung aus Osnabrück eskortiert.
Die Ermittlungen zu den Gesamtereignissen dauern an.
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Kim Junker-Mogalle
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