56-Jährige verliert 38.000 durch Anlagenbetrug – die Polizei warnt vor Geldanlagen über Internetanzeigen
Am vergangenen Freitag (17.05.2024) meldete sich eine 56-jährige Deutsche bei der Polizei, um einen Anlagenbetrug anzuzeigen. Im Internet wurde die Frau Ende März auf eine Internetanzeige einer angeblichen Börsenplattform aufmerksam, in der es um Geldanlagen ging. Über die dortige Telefonnummer wurde die 56-Jährige an einen vermeintlichen Finanzspezialisten vermittelt und aufgefordert einen dreistelligen Betrag zum Einstieg zu investieren. Nach erfolgter Überweisung meldete sich der vermeintliche Finanzberater per Videoanruf und gab an, Chef-Analyst an einer deutschen Börse zu sein. Die weitere Kommunikation fand über WhatsApp statt. In den nächsten Wochen überwies die Geschädigte dann insgesamt 38.000 Euro an britische und litauische Konten. Der angebliche Finanzberater forderte die Frau außerdem dazu auf, ein Programm auf ihrem PC zu installieren, wodurch dieser sowohl Zugriff auf den PC als auch auf das Handy der Geschädigten hatte. Sowohl bei der erstmaligen Überweisung auf das britische als auch auf das litauische Konto wurde eine Stornierung durch die Bank vorgenommen. Dennoch überwies die Geschädigte das Geld erneut. Offenkundig wurde der Betrug erst, nachdem die Frau Kontakt zum Verbrauchertelefon der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht aufgenommen hatte. Sie wollte sich erkundigen, warum ihr Geld, welches sich laut Aussagen des angeblichen Beraters in einem Wallet schon auf 200.000 US-Dollar vermehrt haben soll, eingefroren wurde. Durch die Bank wurde der Geschädigten geraten, eine Anzeige bei der Polizei zu stellen, was sie schließlich auch tat.
Immer wieder werden Menschen im Internet auf unseriöse Kapitalanlagen im Internet aufmerksam und verlieren dabei oft ihre gesamten Ersparnisse. Dabei nutzen die zumeist aus dem Ausland agierenden Täter für ihre Betrugsmasche Werbeanzeigen im Internet bzw. in den sozialen Medien, Callcenter-Anrufe oder E-Mails. Für die Betrugsmasche werden eigens erstellte, tatsächlich nicht existente Anlageplattformen für Online-Investments erstellt und über Rezensionen von angeblichen Investoren der Eindruck erweckt, man könne viel Geld mit der Anlage verdienen. Im weiteren Verlauf kommt es dann auch oft zum Einsatz einer Fernwartungssoftware, womit die Betrüger auf den Computer oder andere Endgeräte der Geschädigten zugreifen können.
In diesem Zusammenhang rät die Polizei:
- Geben Sie keine sensiblen Daten preis.
- Seien Sie kritisch bei dem Versprechen hoher Gewinne.
- Gewähren Sie niemandem mittels Fernwartungssoftware (z.B.
AnyDesk, Team Viewer) Zugriff auf Ihren PC.
- Vorsicht vor Identitätsdiebstahl: Übermitteln Sie keine Kopien
Ihrer Ausweisdokumente.
- Überweisen Sie kein Geld an unbekannte ausländische Konten von
Privatpersonen oder angeblichen Firmen.
- Nehmen Sie Stornierungen seitens Ihrer Bank ernst. Banken werden
im Umgang mit Betrugsmaschen durch die Polizei sensibilisiert.
- Wenden Sie sich im Zweifel an die Polizei.Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Anklam
Pressestelle
Cindy Trehkopf
Telefon: 03971 251 3040
E-Mail: pressestelle-pi.anklam@polizei.mv-regierung.de
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