Betrug durch falsche Bankmitarbeiter am Telefon: Polizei warnt vor grassierender Masche mit Online-Banking
Stadt und Landkreis Kassel:
Im aktuellen Monat Mai müssen die Ermittler der EG SÄM der Kasseler Kripo einen Anstieg im Deliktsbereich der Betrugsmasche durch falsche Bankmitarbeiter verzeichnen. Elf Anzeigen von Opfern aus Stadt und Landkreis Kassel liegen den Ermittlern inzwischen aus den letzten drei Wochen vor, wobei den Betroffenen insgesamt ein Schaden von mehreren Zehntausend Euro durch Abbuchungen von ihren Konten entstanden ist. Die Polizei möchte daher aus aktuellem Anlass vor der momentan in der Region vermehrt grassierenden Betrugsmasche warnen.
Wie üblich bei dieser Betrugsmasche erhält das Opfer einen Anruf eines angeblichen Bankmitarbeiters. Nicht selten bedienen sich die Täter modernster Technik, sodass sogar die korrekte Rufnummer des kontoführenden Instituts im Display des Angerufenen erscheint. Darüber hinaus haben die Betrüger bereits aufgrund gephishter oder anderweitig unrechtmäßig erlangter Zugangsdaten Zugriff auf das Online-Banking der Kontoinhaber. Im Verlauf des Gesprächs weist der Mitarbeiter der Bank auf ein angebliches Problem oder Unregelmäßigkeiten auf dem Konto hin, wie z.B. dubiose Falschüberweisungen von dem Konto, welche die Bank stoppen möchte. In der Regel wird anschließend eine Push-TAN in die App des Angerufenen übersandt, die dieser bestätigen soll. In vereinzelten Fällen erfragen die Täter aber auch TAN-Nummern oder Freischalt-Codes und können so auf das Online-Banking des Betroffenen zugreifen.
Auch im jüngsten angezeigten Fall agierten die Betrüger in geschilderter Art und Weise. Bei einer 53-Jährigen aus Kassel ging Mitte Mai ein Anruf ein, wobei die tatsächliche Nummer ihres Bankinstituts auf ihrem Handy angezeigt wurde und dadurch der Eindruck verstärkt wurde, am anderen Ende der Leitung spreche wirklich eine Mitarbeiterin ihrer Bank. Die Frau schilderte, dass eine versuchte Abbuchung von 2.900 Euro auf ein spanisches Konto aufgefallen sei. Um diese unrechtmäßige Überweisung zu verhindern, müsse die Kasselerin eine übersandte Push-TAN freigeben, was sie nach Erhalt in ihrer App auch tat. Nach dem Telefonat kamen der 53-Jährigen Zweifel, woraufhin sie ihre Bank anrief und erfuhr, dass sie einem Betrug aufgesessen war. Da die Überweisung nicht mehr rückgängig gemacht werden konnte, hatten die Täter auf diesem Weg 2.900 Euro von ihrem Konto erbeutet.
Um sich vor einem Betrug durch falsche Bankmitarbeiter zu schützen, gibt die Polizei folgende Tipps:
- Geben Sie am Telefon niemals persönliche Daten, wie Bankdaten,
Zugangsdaten, Passwörter, etc. preis. - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. - Beenden Sie das Telefonat, wenn sie den leisesten Verdacht
hegen, dass etwas nicht in Ordnung sein könnte und verständigen
Sie unverzüglich Ihre Bank. - Vergewissern Sie sich im Zweifel bei Ihrer Bank, ob ein Anruf
tatsächlich von dort kommt. Wählen Sie bei einem Rückruf nur die
Ihnen bekannte Telefonnummer der Bank oder suchen Sie diese
selbst aus öffentlichen Telefonverzeichnissen heraus. - Wenn Sie Opfer geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der
Polizei.Rückfragen bitte an:
Ulrike Schaake
Pressesprecherin
Tel. 0561-910 1021
Polizeipräsidium Nordhessen
Grüner Weg 33
34117 Kassel
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Telefon: +49 561 910 1020 bis 23
Fax: +49 611 32766 1010
E-Mail: poea.ppnh@polizei.hessen.de
Außerhalb der Regelarbeitszeit
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