84-Jährige beim Einkaufen bestohlen / 70-Jähriger überweist Geld an Betrüger
Eine 84-jährige Frau wurde am Dienstag in einem Discounter an der Lindenstraße bestohlen. Noch bevor sie den Diebstahl bemerkt hatte, versuchten die Diebe mit ihrer erbeuteten Bankkarte Geld abzuheben. Die Seniorin hielt sich etwa ab 11.30 Uhr in dem Geschäft auf. Als sie gegen 12.05 Uhr an die Kasse ging, stellte sie fest, dass die Geldbörse nicht mehr in ihrer Handtasche lag. Da in der Handtasche auch die Bankkarte steckte, informierte sie unmittelbar ihre Bank. Die teilte ihr mit, dass bereits versucht wurde, die Karte einzusetzen und Geld abzuheben. In dem Discounter waren der Seniorin ihr zwei Frauen aufgefallen, die sich zeitweise sehr dicht in ihrer Nähe aufhielten. Die beiden südländisch wirkenden Frauen wurden auf ein Alter zwischen 35 und 40 und eine Größe von etwa 1,68 Meter geschätzt. Beide trugen dunkles, schulterlanges Haar und wirkten gepflegt.
Die Polizei warnt weiter dringend vor Taschendieben, die insbesondere in den heimischen Discountern nach ihren meist älteren Opfern Ausschau halten. Am Dienstag gab es weitere solcher Straftaten in Plettenberg, Hemer und Balve. Wertsachen sollten möglichst dicht am Körper getragen werden - zum Beispiel in Innentaschen von Jacken. Keinesfalls darf die PIN zur Bankkarte mit ins Portemonnaie gesteckt werden. Immer wieder suchen die Diebe in einem solchen Fall direkt den nächsten Geldautomaten auf und buchen die maximal mögliche Summe ab. Die Opfer haben zu diesem Zeitpunkt in der Regel noch nicht einmal bemerkt, dass sie bestohlen wurden.
Mit dem "Hallo-Papa/Hallo-Mama"-Trick erbeuteten Unbekannte am Dienstag eine hohe Summe. Ein 70-jähriger Meinerzhagener erstattete am Nachmittag Anzeige bei der Polizei wegen Betrugs. Mitten in der Nacht, gegen 2.30 Uhr, erhielt er eine SMS. Sie erweckte den Anschein, als käme sie von seinem Sohn. Darin teilte der angebliche Sohn mit, dass er eine neue Rufnummer habe und bat um eine Kontaktaufnahme per Messenger. Es folgte eine Variante der klassischen Lügengeschichte: Sein Handy wäre ins Klo gefallen und deshalb habe er neue Nummer. Weil er auf dem anderen Handy aber keine Bank-App habe, sollte der "Vater" aushelfen und eine dringende Überweisung übernehmen. Das tat der hilfsbereite 70-Jährige per Sofortüberweisung. Ebenfalls wie in unzähligen gleichgelagerten Fällen kam gleich die nächste Bitte um noch eine Überweisung. Als das nicht funktionierte, nutzte man das Konto der Ehefrau. Als dann auch noch eine dritte Bitte kam, wurde das Ehepaar misstrauisch. Kurz darauf meldete sich die Bank bei dem Senior, weil die Echtzeitüberweisungen über hohe Summen aufgefallen waren. Auch der Bank-Mitarbeiter äußerte den Verdacht auf einen Betrug und riet zur Anzeige bei der Polizei.
Die warnt immer wieder vor dieser Betrugsmasche. Grenzenloses Vertrauen in moderne Kommunikationsmittel kann teuer werden. Die Täter verschicken wahllos ihre "Hallo Papa"-SMS oder Messenger-Nachrichten. Irgendjemand fühlt sich fast immer angesprochen. Im Laufe der folgenden Konversation glauben die hilfsbereiten Eltern fest, mit ihrem Kind zu kommunizieren. Dabei kann sich bei einer solchen Kommunikation jeder für jeden ausgeben. Spätestens, wenn "ganz dringend" Überweisungen - meist sogar als "Sofortüberweisung" - erbeten werden, sollten die Alarmglocken schrillen. Der Betrug ließe sich eigentlich einfach entlarven: Durch einen Anruf unter der alten (angeblich nicht mehr gültigen) Rufnummer von Tochter oder Sohn. (cris)
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