Einsatz der Feuerwehr nach Betrugsdelikt
Eine Familie aus Hückelhoven verständigte am 7. Juni (Freitag) einen Schädlingsbekämpfer aus dem Internet, da die Katzen Flöhe in die Wohnung getragen hatten und es nicht gelang, die Schädlinge anderweitig zu bekämpfen. Der Mann am anderen Ende der Leitung gab sich als Mitarbeiter einer Auftragsfirma aus und man vereinbarte einen Vor-Ort-Termin, bei dem man sich auf den Einsatz eines Gases einigte. Dieses wäre laut Angaben des Schädlingsbekämpfers nach ein paar Stunden verflogen und solange solle die Familie in einem Hotelzimmer unterkommen. Den viel zu hohen Preis in vierstelliger Höhe sollte der Familienvater in bar sowie per EC-Kartenlesegerät entrichten und tat dies auch, nachdem der angebliche Schädlingsbekämpfer die Arbeit ausgeführt hatte und ihm eine Rechnung präsentierte.
Am Morgen des 8. Juni kehrte der Mann in seine Wohnung zurück und fand in allen Räumen ein weißes Pulver vor. Daraufhin lüftete er die Räume und seine Frau beschwerte sich bei dem Unternehmen, dass sie offenbar entgegen der Absprache mit einem Pulver gegen die Flöhe vorgegangen waren.
Deshalb und auch wegen des zu hohen Rechnungsbetrages erstattete die Familie am 12. Juni (Mittwoch) Strafanzeige.
Bei Ermittlungen der Polizei in der Wohnung wurde am 14. Juni das weiße Pulver aufgefunden. Da dem eingesetzten Polizeibeamten nicht bekannt war, um was für ein Pulver es sich handelte und ob es gesundheitsgefährdend ist, verständigte dieser sicherheitshalber die Feuerwehr. Diese forderten den Familienvater auf, ihnen die in der Rechnung aufgeführten Chemikalien zur Überprüfung bekannt zu geben. Eine Nachfrage beim Schädlingsbekämpferverband ergab, dass das laut Rechnung verwendete Pulver nicht in Wohnungen hätte verwendet werden dürfen, da es gesundheitsgefährdend sei.
Um die weiteren Bewohner des Hauses an der Lambertusstraße nicht weiter zu gefährden, wurden sie gebeten, das Haus zu verlassen, während die eingesetzte Feuerwehr Proben entnahm, die nun analysiert werden. Nach der Analyse und der anschließenden Reinigung des Hauses dürfen alle Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren.
Zur Klärung des Sachverhaltes sucht die Polizei nun Zeugen, die den Schädlingsbekämpfer bzw. sein Fahrzeug gesehen haben. Es handelte sich um einen etwa 180 Zentimeter großen, arabisch oder türkisch wirkenden Mann mit normaler Statur. Er hatte kurze dunkle Haare und trug einen Vollbart. Er war mit einem weißen Pkw unterwegs, der aussah, wie ein Renault Kangoo. In dem Fahrzeug saß eine weitere männliche Person, die ebenfalls arabisch wirkte. Wer hat das Fahrzeug oder die Personen am 7. Juni (Freitag) beobachtet und kann Angaben dazu machen? Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat der Polizei in Hückelhoven unter der Telefonnummer 02452 920 0 entgegen. Außerdem können Sie Hinweise über die Internetseite der Polizei Heinsberg geben oder über den direkten Link: https://polizei.nrw/artikel/anzeige-hinweis.
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Heinsberg
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Telefon: 02452 / 920-0
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