++ Polizei nimmt Geldabholerinnen nach sog. „Schockanruf“ auf frischer Tat fest ++ Haftbefehl erlassen ++ Kaution nach angeblich durch die Tochter verursachten Unfall gefordert ++
++ Polizei nimmt Geldabholerinnen nach sog. "Schockanruf" auf frischer Tat fest ++ Haftbefehl erlassen ++ Kaution nach angeblich durch die Tochter verursachten Unfall gefordert ++
Lüneburg
Nach einem sog. "Schockruf" von professionellen überörtlichen Tätern konnte die Polizei im Verlauf des 18.06.24 zwei Geldabholerinnen vorläufig festnehmen. Nach einem Schockanruf bei einer Lüneburger Seniorin (älter als 90 Jahre) hatten die Täter der Seniorin einen angeblich durch die Tochter der Lüneburgerin verursachten Unfall berichtet. Deshalb müsste die Seniorin sofort für eine Kaution sorgen.
Die Abholung von Geld und Schmuck sollte an der Wohnanschrift der Seniorin in Lüneburg erfolgen. Fahnder und Ermittler konnten dabei am Nachmittag des 18.06.24 eine 19 Jahre alte polnische Staatsbürgerin als Abholerin im Umfeld der Wohnanschrift im Stadtteil Kreideberg vorläufig festnehmen.
Parallel befand sich eine 17 Jahre alte Begleiterin mit einem Pkw im Umfeld. Auch diese wurde vorläufig festgenommen. Das Fahrzeug sowie weitere Beweismittel und Mobiltelefone wurden sichergestellt.
Die 19-Jährige wurde am 19.06.24 auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lüneburg dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erliess Untersuchungshaftbefehl, so dass die Heranwachsende in eine Justizvollzugsanstalt überstellt wurde.
Gegen die noch minderjährige im Pkw wartende 17-Jährige wurde kein Haftbefehl erwirkt.
Die weiteren Ermittlungen den "Hintermänner" der professionellen Betrügergruppe dauern an.
Hintergrund:
Zu einer Häufung von sog "Schockanrufen" oder Anrufen sog. "falscher Polizeibeamter" kommt es immer wieder auch in der Region Nord-Ost-Niedersachsen.
Die Polizei warnt und sagt auch "EIN GESUNDES MISSTRAUEN IST KEINE UNHÖFLICHKEIT!
Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl und werden Sie misstrauisch!"
Bei diesen Anrufen fordern die Betrüger mit verschiedensten Begründungen dazu auf, Geld- und Wertgegenstände aus Haus oder Wohnung, aber auch von der Bank, an vermeintliche Polizisten oder Kurier zu übergeben. Eine Taktik wäre neben dem sog. Schockanruf über einen durch Angehörige verursachten Unfall z.B. auch dass dem Opfer erklärt wird, dass alle Wertsachen zu Sicherheit abgegeben werden müssen, da demnächst ein Wohnungseinbruch geschehen wird - die Polizei wisse das aus Ermittlungsarbeiten.
Die Zielgruppe der Betrüger sind meist ältere Menschen. Sie werden mit Hilfe des Telefonbuchs bzw. der enthaltenen Vornamen dieser Altersgruppe zugeordnet.
Eine ebenfalls verbreitete Betrugsmasche verläuft über SMS. Häufig geben sich die Betrüger als Verwandte aus, die einen gewissen Geldbetrag benötigen. Auch hier ist äußerste Vorsicht geraten. Solange keine Verifizierung der Verwandten stattgefunden hat, sollte man misstrauisch bleiben.
Tipps zum Schutz vor Telefonbetrug:
- Bei Gesprächen dieser Art "misstrauisch" sein. Im Zweifel die
Polizei unter der Telefonnummer 110 selbst anrufen und den Vorfall
mitteilen (keine Wahlwiederholung verwenden und bitte Telefon für
einige Sekunden aufgelegt lassen, damit die vorherige Verbindung
korrekt getrennt wird)! - Die Polizei fordert niemals Geldbeträge
bzw. Wertgegenstände am Telefon ein! - Informationen über finanzielle
oder familiäre Verhältnisse niemals am Telefon mitteilen! - Nicht am
Telefon unter Druck setzen lassen - Gespräch sofort beenden! -
Fremden Personen niemals Geldbeträge oder Wertgegenstände übergeben
oder diese an einem vorgegebenen Ort deponieren! - Wenn möglich,
Vertrauensperson hinzuziehenRückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Lüneburg/Lüchow-Dannenberg/Uelzen
Pressestelle
Kai Richter
Telefon: 04131/8306-2324 o. Mobil 01520 9348855
E-Mail: pressestelle@pi-lg.polizei.niedersachsen.de
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