Bilanz nach Schwerpunktkontrollwoche Alkohol/Drogen: Cannabis am Steuer hat hohe Relevanz

Die Landespolizei hat im Rahmen der europaweiten Schwerpunktkontrollwoche "Alkohol, Drogen, Medikamente" über 5200 Fahrzeuge kontrolliert und damit etwa 2200 Fahrzeuge mehr überprüft als bei einer vergleichbaren Kontrolle im vergangenen Jahr. Dabei wurde jetzt erstmals bei landesweiten Kontrollen auch statistisch die Relevanz von Cannabis festgestellt: "Ausweislich der eingegangenen Erfassungsbögen sind die Hälfte aller Verdachtsfälle vom Führen eines Kraftfahrzeugs unter Einfluss von Betäubungsmitteln, auf die Einnahme von Cannabis zurückzuführen gewesen", erklärte Lars Hilgendorff, im Landespolizeiamt zuständig für Verkehrssicherheitsarbeit. "Da wir bisher keine speziellen Statistiken dazu geführt haben, ist ein Vergleich mit vergangenen Jahren nicht möglich. Wir werten das aber als starken Hinweis für die Relevanz dieser Substanz und sehen uns darin bestätigt den Kontrolldruck weiter hoch zu halten", so Hilgendorff. Von 51 festgestellten betäubungsmittelbedingten Verkehrsdelikten waren 26 Cannabis und 25 anderen Drogen zuzuordnen. Der Einfluss von Alkohol spielte bei 79 Verkehrsteilnehmern am Steuer eine Rolle. Entsprechende Strafanzeigen wurden gefertigt und die Weiterfahrt untersagt. 29 Führerscheine wurden sichergestellt bzw. beschlagnahmt. Bei einer Großkontrolle in Lübeck waren alleine 16 Polizeibeamte, Kräfte des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) und des Technischen Hilfswerks (THW) (logistische Unterstützung) eingesetzt. So konnten 170 Fahrzeuge kontrolliert und drei erheblich alkoholisierte Fahrzeugführer gestoppt werden. Einer hatte einen Atemalkoholwert von 2,17 Promille, vier standen unter dem Verdacht der Beeinflussung durch Betäubungsmittel. Allen Personen wurde die Weiterfahrt untersagt. "Solche Fahrten unter Einfluss von Alkohol und Drogen sind damit sofort beendet. Verkehrsunfälle, die unter Alkohol- oder Drogeneinfluss geschehen, sind meistens überdurchschnittlich schwere Unfälle. Das Risiko, bei diesen Verkehrsunfällen schwere oder tödliche Verletzungen davonzutragen, ist wesentlich höher als bei allen anderen Unfällen", so Hilgendorff. Neben den Verstößen zu Alkohol und Drogen wurden ergänzend zahlreiche Delikte anderer Art festgestellt, darunter falsche KfZ-Kennzeichen, Verstöße gegen das Pflichtversicherungsgesetz oder unbefugter Gebrauch eines Kraftfahrzeugs. Die Kontrollen werden jetzt im täglichen Dienst fortgesetzt, die nächste koordinierte Großkontrolle findet im August statt und hat landesweit den Schwerpunkt "Geschwindigkeit". Rückfragen bitte an: Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport Landespolizeiamt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mühlenweg 166 24116 Kiel Telefon: 0431 160 61400 E-Mail: pressestelle.kiel.lpa@polizei.landsh.de