Der Bielefelder Verkehrsdienst nimmt die Tuningszene ins Visier
SI / Bielefeld / Stadtgebiet - Am Freitag, 28.06.24, kontrollierten Beamte des Verkehrsdienstes der Polizei Bielefeld viele Fahrzeugführer und dessen Fahrzeuge auf Verkehrstüchtigkeit und technische Mängel.
An der Ostwestfalenstraße wurden insgesamt vier Pkw sichergestellt. Durch diverse Manipulationen erlosch ihre Betriebserlaubnis. Die Fahrzeuge waren entweder zu laut, weil die Fahrzeughalter die Abgasanlagen ihrer Fahrzeuge manipulierten oder sie benutzten nicht eingetragene Endschalldämpfer.
Bei den kontrollierten Fahrzeugen stellten die Beamten mittels Schallpegelmessungen deutlich erhöhte Emissionen fest. Ein Pkw war zum Beispiel 19 Dezibel lauter als für sein Fahrzeug erlaubt. Zur Verdeutlichung: Eine Erhöhung um circa zehn Dezibel in dem Geräuschbereich stellt für das menschliche Gehör ungefähr die Verdoppelung der Lautstärkewahrnehmung dar.
Weiterhin entdeckten die Beamten an manchen Fahrzeugen nicht eingetragene Rad- Reifenkombinationen oder die Bodenfreiheit war durch diverse Tieferlegungen zu gering.
In allen Fällen wird nun ein Gutachten über die festgestellten Mängel erstellt. Die Fahrzeughalter müssen bis dahin auf ihr Fahrzeug verzichten und auch die Gutachterkosten sowie die Abschlepp- und Sicherstellungskosten sind vom Fahrzeughalter zu tragen.
Die Fahrzeuge müssen nach der Begutachtung vom Sicherstellungsgelände abgeholt werden. Dafür ist oft ein Anhänger nötig, da die Betriebserlaubnis noch erloschen ist. Anschließend müssen die Fahrzeuge wieder in den Originalzustand gebracht werden. Nach einer erneuten Abnahme kann das Fahrzeug wieder im öffentlichen Straßenverkehr genutzt werden.
Die Bußgelder der Bußgeldstelle komplettieren dann die Gesamtkosten für die Betroffenen.
Bei einem Anhängergespann waren die Bremsen bzw. die Auflaufbremse defekt. Der Anhänger hatte einen PKW geladen und war auf dem Weg ins Ausland. Da der Anhänger als verkehrsunsicher eingestuft wurde, war die Fahrt an der Kontrollstelle beendet. Der Anhänger und das geladene Auto mussten mit Ersatzanhängern von der Kontrollstelle abtransportiert werden. Eine Anzeige samt Sicherheitsleistung war die Folge für den Fahrzeugführer.
Zahlreiche Anhänger der Tuningszene schauten den Polizisten an der Kontrollstelle mit großem Interesse zu. Einer von ihnen kam mit einem E-Scooter. Er hatte jedoch keine Versicherung für den Scooter abgeschlossen. Folglich erstattet den Beamten gegen ihn ebenfalls eine Anzeige und untersagten ihm die Weiterfahrt.
Flankierend zu den Tuningkontrollen wurden zudem noch Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt.
Im Rahmen des Einsatzes ahndeten die Polizisten 188 Verwarngeldverstöße und 44 Ordnungswidrigkeiten im Geschwindigkeitssektor.
Ein 51-jähriger Mann aus Bielefeld befuhr die Herforder Straße stadtauswärts mit seinem Mercedes mit 127 km/h bei erlaubten 50 km/h innerhalb geschlossener Ortschaften.
Weiterhin befuhr ein 37-jähriger Kradfahrer aus Herford mit seiner Yamaha die Herforder Straße stadtauswärts. In der dortigen 70 km/h-Zone hatte er satte 178 km/h auf dem Tacho.
Beide Fahrzeugführer müssen mit einem Bußgeld von 700-800 Euro, zwei Punkte und drei Monate Fahrverbot rechnen. Die Bußgeldstelle prüft aber auch immer genau im Einzelfall, ob die Fahrzeugführer schon "vorbelastet" waren. Dann können die Sanktionen nochmals erhöht beziehungsweise verringert werden.
Beide Fahrzeugführer wurden vor Ort angehalten. Die Beamten erstatteten Ordnungswirdrigkeitenanzeigen und wiesen sie in einem Gespräch eindringlich auf ihr Fehlverhalten hin.
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